Urlaubserinnerungen - Dichtung und Wahrheit
Datum: 24.01.2019,
Kategorien:
Partnertausch,
Autor: Alexander vonHeron
... angepriesen worden war. Die gediegene wunderschöne Anlage hatte lediglich drei sehr großzügig angelegte und luxuriös eingerichtete Wohnbereiche, einen teils überdachten Pool, einen sehr gepflegten Garten und einige kleinere Sport und Erholungsbereiche, die gemeinsam genutzt werden konnten, so etwa eine vollkommen überdachte Grillecke. Alles war wie geschaffen für einen Urlaub mit dem Versprechen von totaler Erholung und Entspannung, wo man den Nachbarn aus dem Weg gehen konnte, wenn man wollte, oder aber sich gemeinsam am Pool oder eben der Grillecke einfinden.
Auch die Familie nebenan, ein Pärchen mittleren Alters und deren junge hübsche Tochter, hatten kurz vorher die Finca zu einer Erkundungstour verlassen. Zumindest hatte ich ihren Mietwagen gerade abfahren sehen, also konnte ich davon ausgehen, zumindest den Vormittag ganz allein am Pool genießen zu können, wenn nicht sogar den ganzen Tag. Mit dieser Familie hatten wir, rein aus dem Bauchgefühl heraus weniger Kontakt und weniger Gemeinsamkeiten. Auch wenn das Ehepaar recht genau im Altersbereich wie Martina und ich waren, aber da gab es irgendwie eine nicht recht geäußerte Barriere, die zwischen uns stand. Nicht dass es einen direkten Grund dafür geben konnte, und letztlich war es ja auch egal, aber es war eben anders als bei Günther und Petra, ohne jetzt einen Grund oder eine nähere Begründung suchen zu wollen.
Bei dem einen Pärchen eben direkte Sympathie und bei den anderen - naja, ganz sicher ...
... nicht das Gegenteil. Aber man spürte doch sofort, ob man selbst das Interesse haben würde, mit denen vielleicht mal gemeinsam was zu unternehmen. Grillen etwa als der Anfang, um den Kontakt ein wenig zu sondieren, den einen oder anderen Ausflug vielleicht gemeinsam abstimmen. Oder auch im Sport, mal Tennis spielen oder eine Runde mit dem Mountainbike, was gemeinsam immer lustiger war. Und auch die Variante, dass die Männer mehr Sport und intensiver planten und die Frauen eben die leichteren Routen beim Radfahren, die sprach für sich.
Ideale Konstellation fürs Schreiben, sagte ich mir und frohlockte innerlich über die Zeit, die ich mir gönnen konnte.
'Ist mir auch recht!', sagt ich mir vor und machte eine Grobplanung über den Tag: Vielleicht ein wenig später auf ein gemietetes Rad schwingen und hinunter zum Strand radeln oder einfach hier etwas weiter im Hinterland bleiben und Sonne, Luft und den zarten Duft des Meeres zu genießen. Das Salz auf der Haut, das nach einem Bad in der Brandung immer zurück blieb, das war es, was mich stets am meisten davor abhielt, mich in die Wellen des Ozeans zu werfen ... aber dafür gab es ja auch sonst noch Zeit genug, waren wir doch erst gestern hier angekommen. Und wenn dann wäre dieses gemeinsame Spiel und Plantschen im Meer mit meiner Frau wohl am meisten mit Spaß verbunden, grinste ich und dachte an Bilder und Szenen, die ich dann am liebsten mit ihr etwas weiter draußen im blickdichten Schutz des tiefes Wasser anzustellen ...