Urlaubserinnerungen - Dichtung und Wahrheit
Datum: 24.01.2019,
Kategorien:
Partnertausch,
Autor: Alexander vonHeron
... Apartments.«
»Das heißt aber ... nicht das Licht hat mich gelockt ... sondern eure geilen Laute. Denn leise wart ihr nicht, beide nicht!«
Dann wartete Melissa noch die eine oder andere Sekunde, fast künstlich lang erschien es mir, aber mein Kinn war ohnehin schon heftig am Boden aufgeschlagen, chancenlos zu reagieren. Aber ich ahnte schon, dass da noch ein Trumpf in ihrem Ärmel steckte, den sie auch gerne ausspielte.
»Und falls ich euch nicht gesehen hätte ... gehört in jedem Fall ... was ja auch recht geil und eindeutig war!«, lachte sie kurz auf. Melissa lief bei dieser Schilderung nicht einmal rot an, empfand ich eine kleine innere Empörung, keine gespielte, sondern eher eine aus dem Moment des Unwissens, der Überraschung und der Sprachlosigkeit heraus. Alles was recht ist, aber an so etwas hätte ich jetzt sogar ganz sicherlich nicht gedacht ... dass wir hier beobachtet worden waren. Und das ... von einem Teenager ... o mein Gott!
Und dann - noch dazu von ihr ... so ein verdammtes kleines Luder. Und dennoch, warum nur - was wollte sie denn jetzt damit bezwecken ... es war ein Hauch von Wahnsinn und Leichtsinn, der mich hier zu umwehen begann, wenn ich hier so reagierte, wie ich es nun schon seit ein paar Minuten tat. Gefasst und nicht entsetzt, eher sogar interessiert und zugleich aufgegeilt auch noch - was für eine innere Frechheit ich mir da gefallen ließ ... und das konnte ja fast nur einen Grund haben, den ich in mir gerade noch verleugnet ...
... hatte.
Und ob ich mit ihr flirtete, dass die Schwarte krachte. Und zu welchem Zweck das alles war, was ich damit erreichen wollte ... Hör auch, Richard, ermahnte ich mich zum ungezählten Male ... aber es war ohnehin schon längst vergeblich, den ins Rollen gekommenen Güterzug mit der Hand aufhalten zu wollen.
Ich atmete tief durch, denn das Gespräch nahm einen Verlauf an, der mir wahrlich nicht mehr geheuer war - denn es entglitt mir alles und wurde total unkontrolliert. Und war ihr das bewusst, wollte sie genau diesen Zustand erreichen, konnte sie mich schon steuern und lenken? Und ich wollte gar nicht daran denken, wie wohl der Richard in den Geschichten auf so etwas reagiert hätte ... denn für den war es ja dann ein leichtes, daraus so Kapital zu schlagen, dass ihm meistens niemand böse war nachher ... jaja, Traum und Wirklichkeit, Dichtung und Wahrheit - es lebe der feine kleine Unterschied, hörte ich mich selbst äffen, leise jedoch, lautlos eben.
»Was hast Du genau gesehen?«, platze ich beinahe vor Neugierde und längst war mir innerlich klar, dass das nur in eine Richtung hin laufen konnte, die ich kaum mehr steuern konnte oder gar kontrollieren. Und wollte ich das wirklich, wollte ich die Stimmung derart anheizen, dass sie uns bedenkenlos entgleiten konnte und sollte. Und dennoch - nein, auch das war geschwindelt gewesen ... dieses Spiel mit dem Feuer, das hatte es schon in sich. Und wie - verdammt noch mal, es machte so viel Spaß. Dieser Tanz auf dem Vulkan, das ...