1. Die erste Freundin von Michael 02


    Datum: 04.04.2018, Kategorien: Erstes Mal Autor: byspkfantasy

    ... werden.
    
    So kam es dann zur verhängnisvollen Aussage, dass ein kurzer Besuch möglich war. Eigentlich wollte ich Joanne dazu überreden, nur herunterzurufen, dass sie schon am Üben sei. Das klappte aber nicht. Joanne stellte sich nicht nur stur, sie wollte auch unbedingt ein Kleid anziehen, um Michael zu sehen. Bevor es zu einem Streit kam, gab ich nach. Sie durfte sich ein Kleid aus dem Kleiderschrank der vermissten Joanne anziehen.
    
    Die Vermutung hatte ich da schon -- und als ich am Abend mit ihr sprach, da bestätigte es sich. Joanne hatte sich in Michael verliebt! Es kostete mich eine wahnsinnige Mühe, ihr auszureden, dass sie Michael gestehen wollte, dass sie und Jockel dieselbe Person waren. Vielleicht war es nicht fair, ihr die erste Verliebtheit ausreden zu wollen, aber das Risiko war viel zu groß. Ich bin nicht stolz darauf, ihr das mit Argumenten über ihre körperlichen Nachteile und seine geistige Überlegenheit klar gemacht zu haben. Aber es würde einen Aufstand geben, wenn Michael herausfand, dass er mit seinem angeblichen Cousin getanzt und geküsst hatte. Sein Entsetzen würde Joanne noch viel mehr treffen, als all das was ich ihr sagte, um genau das zu vermeiden.
    
    Letzten Endes musste ich mir ihr Einverständnis, dass sie ihn nicht mehr als Joanne sehen durfte, damit erkaufen, dass sie als Jockel ihn am letzten Abend vor der Abreise sehen und ein Essen kochen durfte. Es war ein Kompromiss.
    
    Ich war erschüttert. Ich hatte Joanne nur wiedergesehen, weil sie ...
    ... darauf bestanden hatte. Sie hatte dafür gekämpft, mich wenigstens noch einmal sehen zu dürfen. Und Babette hatte es offenbar wirklich so gesagt. Das Herabsetzende hatte sie im Tagebuch verbrämt als körperliche und als geistige Nachteile erwähnt. Ich glaubte es nun total, dass sie Joanne als ein Mädchen mit ‚zu kleinen Titten und einem zu dicken Hintern' bezeichnet hatte sowie als ‚zu blöd für einen Abiturienten'. Welche Mutter machte so etwas?? Dann fiel mir ein, dass meine Mutter mich gegenüber Babette auch als entstellten Tölpel dargestellt hatte, der nie eine Frau finden würde.
    
    Am nächsten Morgen stand mein Entschluss fest. Ich würde bei meiner Mutter anfragen, aber vorher Joanna und Babette dazu um ihr Einverständnis bitten, dass ‚Jockel' nach Lübeck reisen würde. Babette nickte nur und sagte, dass sie dies erwartet hätte. Ohne Einwilligung sowohl von Joanne und von meiner Mutter würde sie aber nicht zustimmen. Das hatte ich mir schon so gedacht. Joanne dazu zu befragen, erwies sich als nicht ganz so einfach:
    
    „Es tut mir leid, Joanne. Ganz so einfach wird das nicht mit dem Musikhaus in Lübeck und der Musikfachhändlerin. Es würde zuerst nur möglich sein, wenn Du als Jockel mit mir dort hinkommst und lebst. Ich würde Dich ja viel lieber als Joanna vorstellen, aber ..."
    
    „Dees haan isch mer schoa denkt. Dei Mudda känn jo gar net ä Joanne, nur dä Jockele. Awwe wie sell dees doo gähn met de Hilf in de Laade? Un als was willsch mich ba deine Mudda vorschdelle?" (2)
    
    Ich ...
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