1. Die erste Freundin von Michael 02


    Datum: 04.04.2018, Kategorien: Erstes Mal Autor: byspkfantasy

    ... Umsteigen Perücken gekauft. Eine dunkelblonde, kurzhaarige Männerfrisur und eine rotblonde, langhaarige Mädchenfrisur für das Zeltlager, weil sie näher an ihrer eigenen Haarfarbe bleiben wollte. Wir hatten die dunkelhaarige mit einem entsprechenden Kleber befestigt. Das würde Jo als Jockel genügend verfremden und tat es auch.
    
    „Mutter, darf ich Dir Jockel vorstellen? Es ist lange her, dass Ihr Euch gesehen habt. Jockel, das ist meine Mutter und somit Deine Tante Conny."
    
    Wir standen da im Eingang, mit den Koffern. Jo war eingeschüchtert, als meine hochgewachsene, stattliche Mutter sie von oben herab mit bestürzter und ungläubiger Miene musterte. Ihre linke Hand stahl sich daraufhin in meine, obwohl wir das so nicht abgesprochen hatten und erst für ihre Erscheinung als Joanne vorgesehen hatten. Ich ergriff sie trotzdem und hielt sie etwas trotzig. Ich sah, wie die Augen meiner Mutter groß wurden.
    
    „Stell den Koffer rein, Jockel und wasch Dir die Hände. Michael Müller, wir müssen sofort unter vier Augen reden!"
    
    Jo sprach sehr langsam und stockend, aber dafür in einem deutlichen Hochdeutsch:
    
    „Ja, Tante Cornelia. Das mache ich. Ich bedanke mich. Danke für Einladung. Ich werde brav Hände waschen."
    
    Das fing ja heiter an! Aber mir blieb nichts anderes übrig, als mit Mutsch zu reden. In der Küche sah sie mich an und war gefährlich leise dabei:
    
    „Michael, was soll das? Das darf doch nicht wahr sein! Habe ich das richtig gesehen, wie Du Deinem fettem Cousin ...
    ... wie ein Schwuler die Hand gehalten hast? Hast Du denn gar keine Ehre?"
    
    Das war schwer auszuhalten, aber es war wichtig, dass ich es durchstand:
    
    „Mutsch, Jo hat mir eine große Gastfreundschaft gezeigt. Soll ich jetzt sagen, dass wir nicht gastfreundlich sind?? Ich mag Jo. Er braucht solche Gesten der Zuneigung. Das hat nichts damit zu tun, dass er schwul ist oder gar ich oder so ..."
    
    Meine Mutter wurde blass, aber sie bewahrte ihre Haltung. Sie wurde sogar regelrecht steif:
    
    „Das ist mir nicht klar so klar, mein Sohn. Das ist doch nicht normal! Ihr schlaft also besser nicht gemeinsam in Deinem Zimmer, hörst Du? Das kommt mir nicht in die Tüte. Jockel schläft auf der Couch im Wohnzimmer, basta!"
    
    „Die Couch kommt nicht infrage. Ich habe dort in der Pfalz auch nicht auf dem Sofa geschlafen. Oder willst Du, dass Babette anruft? Und sonst? Soll Jo mit Dir in einem Zimmer schlafen und sehen, wie Du Dich ausziehst?"
    
    Sie sah empört und entsetzt aus, aber der letzte Hinweis auf Babette hatte wohl sämtliche Einwände zur Couch erstickt, denn nach diesem Namen hatte sie resigniert ausgeschaut. Ich musste unbedingt herausfinden, was die beiden so stark verband. Ich wusste, sie würde früher oder später wieder einlenken. Das machte sie immer. Sie war doch eine gute Mutter, auch wenn sie mitunter ruppig war. Ich hatte aber nicht mit ihrer Art von Lösung gerechnet.
    
    „Schön, Jockel kann in Deinem Zimmer schlafen. Aber Du schläfst bei mir im Schlafzimmer. Haben wir uns ...
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