Heldin des Tages Kap 13
Datum: 01.02.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: bybardo_eroticos
... verführerisches? Nein, keine gute Idee. Die andere hielt sie eh schon für eine Lesbe, die ihr nur an die Wäsche wollte. Ein Jogginganzug? Auch keine wirklich gute Idee.
Sie entschied sich für einen schwarzen Stringtanga, schwarze Socken, Bluejeans und eine weiße, blickdichte Bluse. Völlig unauffällig, nicht verführerisch, aber auch nicht abschreckend.
20:15:23, in Melanie von Speichers Wohnung.
Das Läuten der Türglocke riß Von Speicher aus ihren Überlegungen. Sie atmete noch einmal tief durch, dann ging sie zur Tür. Der Blick durch den Spion zeigte ihr das blond umrahmte Gesicht von Helen Stendall. Sie öffnete die Tür.
"Hi. Schön das sie es gefunden haben. Kommen sie doch herein."
"Danke."
Stendall betrat die Wohnung, und schaute sich neugierig um. In den Händen hielt sie eine Tüte, in die sie jetzt hineingriff.
Im ersten Moment schoß Von Speicher die Befürchtung durch den Kopf die andere könnte etwas geahnt haben, und würde jetzt eine Waffe ziehen. Der Gedanke zerstob sofort als sie den grünlichen Leib einer Flasche erkannte.
"Hier, ein kleines Dankeschön für sie."
"Vielen Dank."
Andächtig nahm sie die Flasche entgegen. Auf dem orangen Etikett stand Veuve Cliquot, Année 2061. Knapp ein Jahr alter, echter Champagner. Sie war ernsthaft beeindruckt.
Kühl lag die Flasche in der Hand.
Sie lächelte die Andere an.
"Wissen sie was, die machen wir jetzt zusammen leer. Sie müssen ja nicht mehr fahren, richtig?"
Das Lächeln der anderen ...
... schien etwas wärmer, ein wenig echter zu werden.
"Das ist richtig. Und gegen den Vorschlag wehre ich mich natürlich auch nicht, wäre ja auch schön blöd. Warum nennen sie mich nicht Helen?"
"Na gut. Aber nur wenn du mich Melanie nennst."
"Gut, einverstanden."
"Schön Helen, dann hier entlang bitte."
Sie führte Helen Stendall in das Wohnzimmer, aus dem die ganze Zeit schon leise klassische Musik erklang. Gerade als die beiden Frauen es betraten dröhnte schlagartig die Musik auf. Wagners "Der Ritt der Walküre" hallte aus den Boxen.
"Wie passend", lachte Von Speicher, und ging zum Schrank. Unterwegs stellte sie die Flasche auf dem Wohnzimmertisch ab.
"Wie meinen sie, meinst du das?"
"Na ja, ich habe sie immerhin einen Moment lang kämpfen sehen. Das war schon beeindruckend. Ich bin mir sicher, wären sie bewaffnet gewesen, oder wäre da nur ein Monster gewesen, dann hätten sie es bestimmt besiegt. Ich hätte ohne meine Wumme ziemlich alt ausgesehen. Und ohne den Überraschungsfaktor."
"Wenn sie das sagen."
Von Speicher kehrte mit zwei Gläsern zurück.
"Du."
"Was?"
"Wir hatten uns auf du geeinigt. Und du machst die Flasche auf, schließlich hast du sie auch mitgebracht. Außerdem habe ich Angst vor dem verdammten Korken."
"Das ist nicht wahr, oder?"
"Doch. Wenn wir also was trinken wollen, dann mußt du dich schon bemühen. Tut mir leid."
"Es ist mir eine Ehre die fröhliche Witwe zu köpfen."
"Fröhliche Witwe?"
"Das heißt Veuve Cliquot auf ...