Lia - fremd und nackt verlaufen
Datum: 04.02.2019,
Kategorien:
Medien,
Autor: Anonym
... vorbei laufe. Nur wo soll das sein? Wir sind den Weg nicht ein einziges Mal gemeinsam gelaufen und abgesprochen haben wir auch nichts. Sie weiß doch nicht einmal, wo mein Auto steht.
Jetzt fällt mir wieder ein, was sie vor dem Sportgeschäft zu mir gesagt hatte: „Ich kenne mich hier in der Stadt nicht so gut aus, und hier drin war ich auch noch nicht. Ich verlasse mich jetzt vollkommen auf dich.“
Na toll - eine fremde Stadt, Lia ist allein, vollkommen nackt und schutzlos unterwegs - ohne Orientierung und ich laufe durch die Gegend und suche sie - ohne Plan. Wir sind ein echtes Profi-Team.
Mir sollte jetzt langsam etwas einfallen! Doch die Gedanken kreisen wild durcheinander. Im Magen liegen schwere Wackersteine, die dort unaufhörlich mahlen und im Kopf scheint kein Blut mehr zu sein.
Ich muss weg vom Haupteingang, geht es mir durch den Kopf, denn hier kann Juli plötzlich auftauchen und dann bin ich in echten Erklärungsnöten.
Ich beschließe erst einmal, schnell durch die Einkaufspassage zum gegenüberliegenden Eingang zu gehen. Warum, das weiß ich nicht, aber es ist das Einzige, was mir zur Zeit einfällt.
Jetzt stehe ich am anderen Ende der Passage und habe noch immer keine Lia entdecken können. Ich will nicht noch einmal Innen durch gehen und lenke meine Schritte durch eine kleinere , von Bäumen gesäumte Straße mit hübschen Geschäften, die an ihrem Ende in eine Gasse mit vielen Kneipen und Cafes mündet. Auf diese Weise kann ich außen herum wieder zum ...
... Haupteingang der Einkaufspassage gelangen.
Ich werde wohl Passanten ansprechen und fragen müssen, ob sie hier in der Nähe eine nackte junge Frau gesehen haben. Wohl ist mir dabei nicht.
Ich gehe ein Stück weit an den Geschäften vorbei und bin noch unschlüssig.
Ein Mann, der mir entgegen kommt, so Mitte 30, erscheint mir freundlich. Ich gehe auf ihn zu und frage: „Es kommt ihnen vielleicht etwas merkwürdig vor, aber ich suche eine junge Frau. Die ist ganz und gar nackt und läuft hier irgendwo herum. Haben sie die eventuell gesehen?“
Noch während ich meine Frage formuliere, verändert sich sein Gesicht. Es nimmt einen beinahe mitleidigen Ausdruck an: „Sie sollten am Besten am Ausgang der Sauna auf sie warten oder aber den Psychotherapeuten wechseln.“
Ich bedanke mich bei ihm, sehe aus den Augenwinkeln noch den Vogel, den er mir zeigt und beschließe, lieber niemanden mehr zu fragen.
Mittlerweile bin ich in der Kneipengasse angelangt und denke, dass es wohl das Beste ist, auf den Schreck erst einmal ein Bier zu trinken und die Gedanken zu sammeln. Ein ganzes Stück weiter vorn erkenne ich ein paar Stehtische. Dort wird sicher Selbstbedienung sein. Da komme ich am schnellsten zu meinem Bier. An einem der Stehtische hat sich eine ganze Menschentraube versammelt.
Während ich näher komme, blitzt plötzlich zwischen all den Hosen ein helles, nacktes, weibliches Hinterteil hervor.
Mir fällt ein Stein vom Herzen. Das kann nur Lia sein.
Ich komme näher und winke ihr zu, ...