Die Gabe
Datum: 18.02.2019,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byswriter
... mich mit einem freundlichen Lächeln und mit dem Wunsch einer innigen Umarmung. Wir begrüßen uns jedes Mal auf diese Weise, weshalb sich Kathrin mehr als verwundert zeigte, dass ich diese vertraute Geste ausschlug. Wir begaben uns ins Wohnzimmer und nahmen auf der Couch Platz. Meine Freundin betrachtete mich argwöhnisch. Sie schien zu ahnen, dass etwas mit mir nicht stimmte.
„Erzähl schon ... Was bedrückt dich."
Ich warf ihr einen unsicheren Blick zu. „Es ist kompliziert."
„Ärger mit dem Boss oder mit einem Typen?"
„Weder noch", entgegnete ich. „Es ist etwas mit mir geschehen, mit dem ich nicht umgehen kann."
„Scheiße ... Du bist schwanger!", platzte es aus Kathrin heraus.
„Nein! Obwohl das nicht das Schlimmste wäre."
„Bist du ernsthaft krank?", fragte Kathrin mit sorgenvollem Blick.
„Keine Ahnung ... Aber jetzt lass mich doch erst einmal ausreden."
Kathrin machte eine entschuldigende Geste und lehnte sich entspannt zurück. Ich räusperte mich und ging im Geiste noch einmal meine zurechtgelegte Erklärung durch. Ich vergaß die Hälfte dessen, was ich vorbereitet hatte, und improvisierte stattdessen. „Du wirst mich für verrückt halten."
„Wir werden sehen."
Ich atmete tief ein und aus und richtete meinen Blick auf meine beste Freundin. „Ich kann in die Vergangenheit sehen."
Kathrins skeptischer Blick verriet, was sie von meiner Behauptung hielt. „Ich weiß, dass sich das verrückt anhört, aber es stimmt."
„Wann hast du das ...
... festgestellt?"
„Gestern."
„Du verarscht mich, oder?", fragte Kathrin direkt.
„Ich würde mir an deiner Stelle auch nicht glauben", stellte ich fest. „Aber das ist noch nicht alles."
„Was kommt denn noch?"
Ich warf Kathrin einen entschuldigenden Blick zu. „Ich sehe Dinge ... Und zwar über Menschen, die ich berühre."
Kathrin zog ihre Hand zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ich weiß selber, wie verrückt sich das anhört ... Aber es ist so, dass ich wenige Minuten im Leben einer Person nachvollziehen kann, wenn ich in Körperkontakt zu ihr trete."
„Doch wohl nicht die Situationen, wenn die Leute auf dem Klo sitzen", scherzte Kathrin. Ich hätte gelacht, wenn mir die Angelegenheit nicht so wichtig wäre. „Nein ... Es ist ... Ich sehe die Menschen wie sie Sex haben."
Kathrins Blick durchbohrte mich. Sie glaubte mir kein Wort. Nach einer Weile veränderte sich ihr Gesichtsausdruck von ernst zu amüsiert. Schließlich lachte sie laut drauflos und ich konnte nicht anders, als mich anstecken zu lassen und mit einzustimmen.
„Jetzt ernsthaft. Was bedrückt dich?"
Ich rollte mit den Augen und bemühte mich um eine gewisse Ernsthaftigkeit. „Es stimmt, was ich gesagt habe ... Gestern und heute hat es drei Situationen gegeben, in denen ich in die Liebesszenen anderer Menschen eintauchen konnte."
„Wer sollte das gewesen sein?"
„Mein Chef, meine Arbeitskollegin und eine Nachbarin."
Kathrin warf mir einen skeptischen Blick zu. „Und das äußert sich wie?"
„Ich weiß auch ...