1. Die Gabe


    Datum: 18.02.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byswriter

    ... besorgen. Plötzlich verschwamm das Bild vor meinen Augen und ich wusste aus früheren Erfahrungen, was als Nächstes passieren würde. Es dauerte einen Moment, bis sich der Szenenwechsel vollzogen hatte, doch dann sah ich Frau Steigert vor mir. Sie lag nicht mehr auf ihrem Bett, vergnügte sich nicht mehr mit ihrem Monster-Penis, sondern blickte mich sorgenvoll an und fragte: „Was ist los ...? Geht es Ihnen gut, Frau Kaufmann?"
    
    Ich war noch nicht ganz bei mir und schüttelte mich. Dann sah ich ihr in die Augen und setzte ein gekünsteltes Lächeln auf. „Es ist alles in Ordnung ... Mir war nur kurz etwas seltsam zumute."
    
    „Soll ich einen Arzt rufen?"
    
    „Nein, alles OK. Danke."
    
    Ich beeilte mich, die Treppe hinauf zu steigen und vernahm sorgenvolle Fragen, die Frau Steigert mir hinterherrief. Doch ich blendete diese aus und wollte mich nur noch in die Sicherheit meiner eigenen vier Wände retten. Ich warf die Wohnungstür hinter mir zu und rannte ins Badezimmer. Ich kniete mich vor die Toilette und öffnete den Deckel. Dann erbrach ich mich und konnte hinterher noch nicht einmal sagen, warum mir plötzlich schlecht geworden war. Ich blieb auf dem Boden des Badezimmers liegen und starrte die Badewanne an. Was sollte ich nur tun? Was konnte ich tun? Einen Arzt aufsuchen? Einen Psychiater? Was sollte ich denen erzählen? Wie würden sich diese Visionen auf mein Leben auswirken? Es war unverkennbar, dass ich in Kontakt mit meinen Mitmenschen trat. Ich konnte nicht ausschließen, auch ...
    ... zukünftig Menschen zu berühren, aber ich konnte doch nicht jedes Mal in deren sexuelle Vergangenheit reisen und an ihren lustvollen Momenten teilhaben. Wieso zum Teufel bekam ich immer wieder diese privaten Augenblicke vorgeführt? Handelte es sich um die letzten sexuellen Erlebnisse der Betroffenen oder lagen diese länger zurück? Fragen über Fragen, und ich hatte nicht eine Antwort parat.
    
    Ich grübelte lange und gründlich, und am Ende kam ich zu einer Lösung. Nicht, dass es das Phänomen meiner Gabe erklärt hätte, aber mir war klar, dass ich mit jemandem würde reden müssen. Die Wahl fiel auf meine beste Freundin. Kathrin und ich kannten uns seit der Schulzeit und waren auch jetzt noch unzertrennlich. Ähnlich wie ich hielt sie nichts von festen Bindungen und ging mal mit dem, mal mit einem anderen aus. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, mich meinen Eltern anzuvertrauen, doch angesichts dessen, was mir vorschwebte, kam dieser Schritt nicht infrage. Ich rief Kathrin an und sie verabredete sich gerne mit mir. Noch am gleichen Tag wollten wir uns treffen. Je näher der Zeitpunkt der Verabredung rückte, umso nervöser wurde ich und umso mehr hinterfragte ich meinen Entschluss, mich jemandem anzuvertrauen. Würde mich meine Freundin für verrückt halten oder mir auch nur ansatzweise glauben? Ich wusste, ich würde mit dem Problem nicht alleine fertig werden, also sah ich keine andere Möglichkeit, als mit jemandem zu reden.
    
    Kathrin lebt alleine in einem Mehrfamilienhaus und empfing ...
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