Der Pornograf XI - 30
Datum: 19.02.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byrokoerber
... sie zog drei Magazine, von welchen wir immer welche auf Tour dabei haben, aus der Tasche und verteilte sie an die Zöllner. Die nahmen sie mit grinsendem Gesicht entgegen und wir wurden aus der
Durchsuchungsbucht
herausgewinkt. Wir waren wieder in der Heimat. Ich wollte Egon ablösen doch der meinte nur:
„Den Rest fahre ich besser auch noch. Hier bin ich ja fast zu Hause."
Um das Fahren habe ich mich noch nie gerissen, also setzte ich mich wieder neben Ilse. Die schaute verträumt zum Fenster hinaus und sagte:
„Hier in der Gegend war ich mal. Noch mit meinem Mann. Das war das erste und letzte Mal, dass wir gemeinsam Urlaub machten. In Bad Muskau. Ein sehr netter kleiner Ort."
„Lohnt sich ein Umweg, dass du dort Erinnerungen auffrischen kannst?", bot ich ihr an.
„Vielleicht kommen wir ja im Sommer mal hin. Es ist ja nicht sehr weit entfernt von Neubrück, vom Fotopark. Lass uns jetzt aber einfach durchfahren, wir werden sicher schon erwartet."
„Keine guten Erinnerungen?", hakte ich vorsorglich nach.
„Keine Erinnerungen, an die ich mehr zurückdenken möchte", jetzt bekam ich einen dicken Kuss. „Ich habe jetzt ein neues Leben begonnen, das mich sehr zufrieden macht. Warum also an Vergangenes denken", bekam ich noch ins Ohr geflüstert.
***.
Es war Nobbi, der Majordomus, der uns zuerst begrüße, da kamen auch schon Nikita und Mohammed aus einer der neuen Scheunen. Sie hatten dort einiges zu begutachten. Natürlich wurden wir stürmisch begrüßt und dann ...
... in unsere alte Suite verfrachtet. Es war ja Wochenende und keine Handwerker da, ein idealer Zeitpunkt, um ohne Schönreden durch die Handwerksmeister, die getätigte Arbeit zu kontrollieren.
„Mohammed steht halt auf dem Standpunkt, wehret den Anfängen", sagte Nikita mit einem Grinsen im Gesicht. „Ihr wollt euch jetzt aber wohl erst etwas ausruhen. Ich denke mal", ein Blick auf die Uhr, „ihr kommt gegen sechs Uhr hoch. Dann können wir beim Cocktail plaudern, ganz in der Art des Hauses Oktober." Die beiden gingen und nahmen Pele mit. Sie bekam ein nettes Zimmer, bei den beiden oben.
Ilse und ich legten uns aufs Bett. Auspacken tat sie nicht. Zu was auch. Sie war schlau genug, alles Wichtige oben aufzulegen -- um ins Bett zu kriechen, benötigten wir nichts. Vielleicht etwas Beherrschung, denn Ilse hatte Lust und ich hatte Lust. Aber nicht zu einem Quickie. Zu etwas anderem fehlte die Zeit.
Pünktlich um sechs waren wir oben. Hier hatte sich auch bereits einiges geändert, die Wohnung der beiden strahlte sehr viel mehr Eleganz aus, völlig auf Repräsentation ausgerichtet. Nikita offerierte uns Drinks. Sie hatte sich sogar ein Fachbuch beschafft, um auch ihr noch unbekannte Cocktails mixen oder Mohammed damit betrauen zu können. Ein großer Schrank
glänzte
mit den Grundmaterialien. Ilse musste mal neugierig näher ran, um für sie scheinbar völlig fremde Spirituosen zu bewundern. Dann plötzlich, ein verhaltener Jubelschrei:
„Den habt ihr ja auch!", sie hielt eine Flasche ...