1. Auch in einem Dorf kann ganz viel passieren. Sogar ein Mord


    Datum: 26.02.2019, Kategorien: Sonstige, Autor: Weltensegler

    ... begann mein Spießruten laufen. An jeder Ecke in unserem Dorf wurde gerufen: Da kommt die Mörderin. Einige wenige gab es, die mir glaubten. Alle anderen verdammten mich. Es hieß auch: Die ist nur entlassen worden, weil sie es gut vertuschen konnte. Sie hat sich bestimmt vögeln lassen und damit freigekauft. Das mit der zerquetschten Kugel weiß doch jeder, wie man das macht.
    
    Ganz schlimm wurde ich in der Schule gemobbt. So schlimm, dass ich die Schule genau 6 Monate vor Ende geschmissen habe.
    
    Von da an dachte ich nur noch daran: bloß weg hier. Das hält ja kein Mensch aus.
    
    Meine Eltern waren auch nicht mehr so tolerant und liebevoll zu mir, wie vor dem Vorfall.
    
    Eines Nachts packte ich deshalb meinen Rucksack und eine kleine Reisetasche, mit dem nötigsten. Mein Sparschwein wurde geschlachtet. Darin waren immerhin 300 €. Auf meinem Sparbuch waren noch einmal 700 €, sodass ich 1000 € zur Verfügung hatte. Damit kommst du schon ganz schön weit, dachte ich zumindest.
    
    Ganz früh am nächsten Morgen schlich ich mich aus dem Haus. Mit dem ersten Bus fuhr ich nach HL. Von hier aus wollte ich per Anhalter weiter in Richtung Süden. Der nächste Autobahnrasthof war nicht weit weg. Um dahin zu kommen, nahm ich mir ein Taxi.
    
    Im Rasthof frühstückte ich erst einmal ordentlich. Danach stellte ich mich mit erhobenem Daumen an die Auffahrt zur Autobahn. Da stand ich wohl etwa 1 Stunde, bis ein alter Käfer neben mir gehalten hat. Na, Mädel, wo soll es denn hingehen, fragte der ...
    ... Fahrer?
    
    Immer nur nach Süden, ich habe kein festes Ziel. Wenn das so ist, dann kann ich dich bis Bremen mitnehmen. Schnell schmiss ich meinen Rucksack und die Tasche auf den Rücksitz und setzte mich auf den Beifahrersitz.
    
    Es war sicher kein Auto, von dem junge Mädchen träumen, doch es fuhr.
    
    Ein Gespräch kam nur sehr schleppend auf. Dabei wollte ich gerne einmal mit jemandem reden, der nichts von dem Verdacht wusste.
    
    Mir wurde es nun zu dumm. Deshalb fragte ich ihn, ob er auch einen Namen hat und ob er seinen Mund nur zum Essen und Trinken hat.
    
    Ich bin die Monika. Diese Monika hat nichts dagegen, wenn mit ihr geredet wird.
    
    Da lachte er auf und meinte: Ich Timo, 22 Jahre alt, studiere in Bremen und kann auch reden. Passe nur auf, dass es dir nicht noch zu viel wird. Ich brauche nur immer etwas länger. Vor allem dann, wenn auch noch ein hübsches Mädchen neben mir sitzt.
    
    Damit war das Eis gebrochen. Timo erzählte von seinem Studium. Ich erfand eine Geschichte von einer Weltreise per Anhalter.
    
    So kam keine Langeweile mehr auf. Dabei wurde Timo mir immer sympathischer. Unter anderen Umständen, hätte ich mir sogar mehr vorstellen können. Es war ja nicht so, dass ich, obwohl ich noch Jungfrau war, nie an einen Freund oder eine Liebesbeziehung dachte.
    
    Es kam auch oft genug vor, dass ich mich selbst befriedigte, wobei ich mir schon vorstellte, wie es sein könnte, einen Schwanz in sich zu spüren.
    
    Wenn mich da jemand geleckt hätte, müsste er schon eine Menge ...
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