1. Das Fest - Teil 4: Elfentanz


    Datum: 11.03.2019, Kategorien: Insel der Scham, Autor: NicoS

    ... werden konnte. Die größten Tiere auf der Insel waren die verwilderten Hausschweine, und die kamen nicht an die Strände, wo es für sie praktisch kein Futter gab.
    
    Ich blieb stehen und lauschte. Nichts als die Brandung und das Rauschen der Palmwedel war zu hören. Ich ging wieder ein paar Schritte. Knackte nicht hinter mir ein Stück Holz? Abrupt fuhr ich herum. Da war es wieder: ein heller Schemen zwischen den Bäumen! Dem musste ich auf den Grund gehen. Ich ging abermals ein paar Schritte, als hätte ich nichts bemerkt, und nutzte dann eine leichte Wegbiegung, um schnell hinter die nächste Palme zu treten. Oh ja! Da kam jemand ... in vorsichtigen, gleitenden Bewegungen hinter mir hergeschlichen ... und ich musste breit grinsen. Warum so ängstlich, wenn du mir schon nachschleichst? - dachte ich. Es war eine schlanke, feingliedrige Gestalt, farblos blass in dem nächtlichen Hain ... und auf dem blanken Schädel spiegelte sich das Licht der Sterne. Black Cinderella.
    
    Sie hatte mich fast erreicht. Ich trat vor. Sie blieb stehen, als sei sie gegen eine gläserne Wand gelaufen.
    
    "Oh," kam es leise aus ihrem Mund.
    
    "Hallo!" grüßte ich freundlich. "Auch beim Spazierengehen?"
    
    Sie starrte mich an.
    
    "Na komm, du bist doch nicht aus Versehen hier! Wieso bist du denn so erschrocken?"
    
    "Ich ..."
    
    "Hab keine Angst. Ich werds den anderen nicht verraten."
    
    "Nein ... das ... ich wollte nur ..." Sie verstummte.
    
    "... mir nochmal Hallo sagen? Ist es das?"
    
    "Ja ... ja, das wollte ...
    ... ich. Hallo."
    
    "Ich danke dir für deine Hilfe. Ohne dich wäre ich wohl nicht eingeladen worden."
    
    "Bitteschön! Aber ich hab doch gar nichts gemacht."
    
    Mit den letzten Worten war sie unmittelbar vor mich getreten. Ich konnte die Spannung und Energie ihres Körpers förmlich fühlen. Sie schaute mir in die Augen, und ihr Blick im Funkeln der Sterne war eindeutig. Ich konnte nicht mehr denken. Vorsichtig griff ich nach ihrer linken Hand. Wenn sie es anders meinte, konnte sie sie jetzt zurückziehen, ohne dass einer von uns etwas zu bereuen hatte.
    
    Sie zog sie nicht zurück. Für einen Moment lag die schlanke Hand leicht in meiner, dann spürte ich eine Erwiderung des Drucks. Wie von allein zogen uns unsere Hände zueinander. Mein Brustkorb berührte die festen Beeren, dann das weiche Polster ihrer Brüste. Zart stellten sich ihre nackten Zehen auf meine Füße. Die andere Hand legte sich um meine Hüfte. Den hohen, schmalen Schädel zurückgelegt, die Augen brennend im Silberlicht, den Mund halb geöffnet, lud sie mich ein, lag sie in meinen Armen ... ihre um meine Taille geschlungen ... und wir versanken ineinander.
    
    Ihre vollen, weichen Lippen umfingen meinen Mund, und rascher als bei vielen anderen fanden unsere Zungen den gemeinsamen Takt. Sie küsste mich mit einer Leidenschaft, für die es keinen Grund gab als die Leidenschaft ... viel wilder, als ich es der "zarten Elfe" zugetraut hätte ... riss sie mich mit sich in einen Strudel der Erregung. Wie ferngesteuert erforschten meine ...
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