1. Sklaven 07


    Datum: 14.03.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    Das ärgerte mich dann aber doch, immerhin war es jawohl sie, die unseren Eltern auf der Tasche lag. Ein Internat, zumal ihres, war nicht für umsonst zu haben. Ich hatte einmal zufällig die Abrechnung für ein Jahr gesehen und war mir sicher, dass ich damit fünf Jahre hingekommen wäre. Einmal davon abgesehen, dass sie außer ihre Schulbildung auch noch nichts im Leben geschafft hatte. So prickelnd war das nun auch wieder nicht. Zudem schien ihr Leben so weiterzugehen, denn das Einzige was sie noch tun musste war heiraten. Schon saß sie wieder im gemachten Nest. Wenn man es sich genau überlegte, war das an Faulheit kaum zu überbieten. Ehefrau sein und hübsch aussehen, war alles, was man zu diesem Leben brauchte. Ach ja, vielleicht musste man noch ab und zu mal die Beine breitmachen. Aber das war nicht anstrengend, wenn man unten lag.
    
    Bei diesem Gedanken musste ich in mich hinein grinsen. Auch wenn ich das Bild nicht sehen wollte, kam es mir in den Sinn. Mein Schwesterchen im Bett, das Kleid hochgeschlagen und sorgte sich darum, dass ihre Frisur dabei nicht kaputtgemacht wurde. Wie anregend. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ein Mann dabei abgehen würde. Einmal davon abgesehen, dass sie viel zu blass war, was vollkommen ungesund wirkte. Das Einzige an ihr, an dem zumindest ich nichts auszusetzen hatte, war ihre Figur. Genauso wie ich es mir schon gedacht hatte, war sie zu einer Frau herangereift. Ihr Körper hatte in den Jahren eine vollkommene Wandlung durchgemacht, und ...
    ... wenn es nicht meine Schwester gewesen wäre, hätte ich ihr zumindest nachgeschaut.
    
    Weiterhin sah sie durch mich hindurch, oder besser gesagt, behandelte mich wie Luft. Als die beiden dann in das Wohnzimmer gingen, hatte ich etwas Besseres zu tun, als mitzugehen. Alles andere war besser, als jetzt mit den beiden, in einem Raum zu sein. Sicher kamen nur Themen auf den Tisch, die mich nicht interessieren würden. Von daher zog ich es vor, nach draußen zu gehen und mich nach etwas zu tu umzusehen.
    
    Die Kutsche war inzwischen schon wieder angefahren, von daher war auch das keine Option mehr. Ich hätte sie mir gerne mal etwas genauer angesehen. Was sollte ich also machen. Ich schlenderte langsam über den Vorplatz in die Richtung der Baracken und merkte es nicht einmal. So oft wie ich diesen Weg jetzt schon gegangen war, so selbstverständlich kam er mir inzwischen vor. Der einzige Unterschied war der, dass es hell war.
    
    Erst kurz vor den beiden Baracken blieb ich stehen und mir wurde bewusst, wo ich mich befand. Ich sah nach vorne und hätte schwören können, dass sich hinter einem Fenster von Jims Baracke etwas bewegt hatte. Es hatte wie in Kopf ausgesehen, der sofort abgetaucht war, als ich hingesehen hatte. Das konnte aber eigentlich nicht sein. Jim musste irgendwo hinter mir sein, immerhin hatte er die Koffer hereingetragen. Einmal davon abgesehen waren unsere Angestellten am Tage nicht in ihren Behausungen. Sie hatten den langen Tag immer etwas in oder an unserem Haus zu ...
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