1. Vereinte Gegensätze


    Datum: 16.03.2019, Kategorien: Hausfrauen Autor: byDschonas

    ... der Luft und das Wummern der Bässe nur dumpf an ihre Ohren. Dann noch einmal.
    
    Starke Arme schlossen sich um ihre Taille und stoppten ihre Bewegungen. Die Welt um sie herum schien sich noch einen Augenblick lang weiter zu drehen, dann wurde ihre Sicht klar. Adam grinste sie an, als sie, noch etwas unsicher auf den Beinen, hin und her wankte. Sie lachte ebenfalls und warf sich ihm um den Hals. Sie liebte es, dass sie sich auf die Zehenspitzen stellen musste, um ihn küssen zu können -- obwohl er sich zu ihr nach unten beugte. Seine Lippen schmeckten nach Bier und Schweiß.
    
    Erst als einer der umstehenden Tanzenden sie anrempelte, lösten sie sich wieder voneinander. Gott, Adam war so heiß. Sie waren erst seit ein paar Monaten ein Paar und Finja hatte sich noch nicht an seinen Anblick gewöhnen können. Er überragte die meisten anderen Besucher deutlich. Sein blondes Haar hatte einen leichten Einschlag ins Rötliche und war zu einem modernen Undercut geschnitten, das kantige Kinn und die Wangen zierte ein kurz geschorener Bart. Seine Augen waren von einem stechenden Grün. Und sein Körper... man sah Adam an, dass er jeden Tag Sport trieb. Seine definierten Muskeln waren gerade richtig: durchaus beeindruckend, aber nicht übertrieben. Ihre Finger strichen über seine Brustmuskeln, vollzogen den Schwung seines Rippenbogens nach, hinab zu seinem Bauch.
    
    Er schien irgendetwas zu sagen, aber die Musik und der Lärm der Umstehenden wischten seine Worte einfach beiseite. Verwirrt ...
    ... blickte sie Adam an, lachte, und machte mit Gesten deutlich, dass sie ihn nicht verstanden hatte.
    
    Er griff nach ihrer Hand. Im Kielwasser seiner breiten Schultern zog er sie hinter sich her durch die Menge. Das Dröhnen der Musik ließ nach, je weiter sie sich von der Bühne entfernten. Als sie die Ausläufer der Menschenmenge erreichten, drehte Adam sich schließlich zu ihr um. Die Musik war zwar immer noch gut zu hören, aber wenigstens mussten sie sich nicht mehr anschreien. Er fragte sie, ob sie noch etwas trinken wolle und hielt demonstrativ seinen eigenen Plastikbecher hoch, in dem ein letzter Schluck Bier schwappte. Ja. Ja, das wollte sie.
    
    Sie kicherte albern. Der Alkohol in ihrem Blut stieg ihr bereits hinter die Stirn und vernebelte ihre Gedanken. Es war ein angenehmes Gefühl.
    
    Adam grinste, gab ihr zu verstehen, hier auf ihn zu warten und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange, bevor er sich in Richtung des Ausschanks davon machte.
    
    Finja lächelte still in sich hinein. Selten hatte sie sich dermaßen sorglos und leicht gefühlt -- ihr tägliches Leben schien so unendlich weit weg zu sein, wie ein Schiff, das längst den Rand des Horizontes passiert hatte. Der Blick in die Ferne brachte nur eine verschwommene Erinnerung. Die Sorgen ihres Studiums, ihrer zwei Nebenjobs, selbst Familie und Freunde, waren an diesem Tag nicht wichtig. Nur sie selbst zählte.
    
    Sie drehte ihr Gesicht in die Sonne und schloss die Augen, genoss die warmen Strahlen, die wie warme Finger über ihre ...
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