1. Die Doppelinsel Kapitel 02.3


    Datum: 24.03.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    ... anderer sie hatte. Jetzt wurde er nur traurig, wenn er an sie dachte.
    
    Doch jetzt war alles anders geworden. Sie war hier, aber welchen Preis hatte sie inzwischen bezahlen müssen. Auch er musste sich jetzt gedulden, bis sie aufwachte, auch wenn es ihn wahnsinnig machte warten zu müssen.
    
    Erst als es schon dunkel war und die Gruppe ums Feuer saß um den Fang des Tages zuzubereiten, kam Sari aus dem Unterschlupf gekrochen, richtete sich auf und kam mit unsicheren Schritten auf sie zu. Nur vorsichtig näherte sie sich und erst als einer ihr ein Stück dampfendem Fisch hinhielt, konnte sie ihre Zurückhaltung nicht mehr halten. Kaum hatte sie das Stück in den Händen, schon hatte sie es mit fast nur einem Happen heruntergeschluckt und sah sich sofort nach mehr um. Es war für alle mehr als genug und so konnte sie sich vollkommen satt essen.
    
    Als sie nicht mehr konnte und ihr schon fast übel wurde, hörte sie damit auf und man sah es in ihren Augen glänzen. Die Lebensgeister, die zuvor nur noch wenig in ihr gehauste hatten, kamen langsam zurück und machten sich wieder in ihrem Körper breit. Erst jetzt stellte einer aus der Gruppe die entscheidende Frage und Sari begann zu berichten.
    
    Es wurde eine sehr lange Erzählung und die Menschen die um sie herum saßen konnten es nicht glauben. Zu schrecklich waren die Details die nur bruchstückhaft und gequält über Saris Lippen kamen.
    
    Folgendes war geschehen. Als sie vertrieben worden waren, herrschte zuerst noch ein paar Tage lang gute ...
    ... Stimmung. Immerhin waren ein paar Esser weniger da und das machte das Angebot an Nahrung wieder reichhaltiger. Man glaubte einfach, dass es jetzt reichen würde und man begann mehr zu nehmen als vorgesehen. Keiner wollte merken, wie sich alles verringerte. Gemüse war so gut wie keines mehr da, denn es wuchs nicht mehr genug nach. Jetzt war alles egal. Sie schlachteten auch noch die letzten Ziegen und feierten zwei Tage lang. Jeder aß so viel er konnte, bis nichts mehr da war. Erst jetzt trat die Ernüchterung ein, aber es war zu spät. Jeder beschuldigte den anderen, mehr genommen zu haben als er selber und die Stimmung kippte. Schon am nächsten Tag lag einer tot am Strand, erschlagen mit einem großen Stein, wahrscheinlich als er sich waschen wollte.
    
    Panik kam auf, jeder konnte es gewesen sein und es bildeten sich Grüppchen von drei oder vier. Aber das nutzte nichts. Zwei Tage später fand man wieder einen Toten. Doch diesmal war es schrecklich. Nicht das er Tot war, sondern Teile waren abgeschnitten worden. Stunden später fand man die sauber abgenagten Knochen hinter einem Busch.
    
    Jetzt vielen sie übereinander her. Jeder dachte, dass er der nächste sein könnte. Diesem wollte man zuvorkommen und das töten nahm ein grausames Ende. Einer nach dem anderen wurde erschlagen. Bis nur noch vier und Sari übrig blieben, die sich versteckt hatte. Doch als sie jetzt flüchten wollte, wurde sie von einem der vier entdeckt und gefangen. Sie hatte seiner Kraft nichts entgegen zu setzen und ...
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