Messeeinsatz
Datum: 05.04.2019,
Kategorien:
Kunst,
Autor: Anonym
... mit Furcht, von Peter geschnitten zu werden und je näher das Rasiermesser meinen Schamlippen kam, um so stärker wurde diese Angst. Ein wildfremder Mann rasierte mich an meinen intimsten Stellen und jeder in der Halle konnte dabei zusehen. In die Angst mischte sich Erregung, die ich so nicht kannte. Hoffentlich war mein Freund nicht da.
Ich hatte keine Zeit, mir über meine Gefühle im Klaren zu werden. Ich hatte mich gerade erst meinem Schicksal ergeben und fing langsam an, das sanften Gleiten des kalten Stahls zu genießen, da war es auch schon wieder vorbei. Peter war fertig mit der Rasur. So nackt wie jetzt war ich noch nie.
Noch immer fixierten meine Augen das Schild an der Wand. Ich brachte nicht den Mut auf, in die Gesichter der Zuschauer zu sehen. Was mussten die von mir denken. Es war schon seltsam. Ich konnte keine Kommentare oder abschätzigen Bemerkungen aus der allgemeinen Geräuschkulisse heraus hören. Es mussten mich doch einige kennen. Ich war nur knapp 10 km von hier, in einem kleinen Marktflecken, zu Hause und bin bis letzten Sommer in Rosenheim in das Gymnasium gegangen. Meine Nachbarn, meine ehem. Klassenkameraden, meine Kommilitonen? War ihnen die Situation etwa auch peinlich? Zaghaft lies ich dann doch meinen Blick durch die Runde schweifen. Es waren wirklich einige darunter, die ich kannte. Niemand aus meinem engeren Freundeskreis aber doch bekannte Gesichter: Ein Nachbar, zwei Häuser weiter, mit seiner Frau, unser Bürgermeiser, zwei Burschen, die mit ...
... mir Abitur gemacht hatten und einige Schüler, die ich noch vom Gymnasium her in Erinnerung hatte. Tatsächlich, alle schauten „sehr interessiert“ aber wenn sich unsere Blicke begegneten, senkten sie schnell die Augen.
„Schau Dir die Titten an!“ Zwei Buben, etwa 14 Jahre alt, hatten sich jetzt bis zum Rand des Podestes durchgekämpft. „Geil, und der fette Arsch.“ Frech und unverfrohren stierten mich die beiden an. Das war zu erwarten gewesen, aber es ärgerte mich doch so sehr, dass ich ihnen den Stinkefinger zeigte. Die beiden grinsten nur unbeeindruckt. Ihr Vergnügen währte aber nicht lange. Ein beherzter Griff von hinten und beide räumten, an den Krägen gezogen, unfreiwillig ihren Logenplatz. Es war Michael, ein alter Schulfreund der mir nun lächelnd zuzwinkerte und anerkennend den Daumen hob. Es tat mir gut aber ich konnte es kaum noch erwarten, das Peter
endlich loslegen würde. Wenn er die „Grundierung“ aufgesprüht hatte, würde ich mich nicht mehr so nackt fühlen.
Peter hatte in der Zwischenzeit Farben angerührt und auf dem Tisch bereitgestellt. Mit einem feinen Pinsel in der Hand ging er vor mir in die Hocke.
„Nimmst Du dieses mal nicht die Sprühpistole?“
„Nein, für ein flächendeckendes Bodypaint hättes Du Dich entsprechend vorbereiten müssen, duschen, eincremen und enthaaren. Ich werde Dich lieber mit hübschen Rosenranken und Schmetterlingen dekorieren.“
„Dazu hättest Du mich aber nicht rasieren müssen.“ Etwas verärgert zischte ich in leise an.
„Das ...