1. Tanja. Schuhe, Wasserspiele und dicke Eier


    Datum: 07.04.2019, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... führte.
    
    Ich nahm die Einladung danken an und setzte mich mit einem leichten Seufzer auf den Lippen hin. Es ist gerade dieses erste wohlige Gefühl was ich so liebe, wenn die Füße entlastet werden und der Rücken, sich etwas krümmen darf. Dann fühle ich mich für einen Augenblick wie im siebten Himmel.
    
    Dann verteilte ich meine Taschen und Tüten um mich herum und wartete auf die Kellnerin, die den Weg zu uns fand. Dann bestellte ich mir einen sehr schwarzen und starken Kaffee, den ich jetzt wirklich nötig hatte.
    
    Während ich jetzt auf das Heißgetränk wartete, sah ich mich in der Gegend um und beobachtete die Menschen.
    
    Hauptsächlich Touristen kam mir in den Sinn, denn die vor den Bäuchen baumelnden Kameras ließen kaum Raum für Spekulationen. Mein Gegenüber hingegen war sicher kein Tourist. Er saß immer noch mit gebeugtem Rücken vor mir uns starrte auf den kleinen Bildschirm. Nur ab und zu wanderte eine Hand zu der Cola, die vor ihm stand. Dann griff er danach zog das Glas zu sich heran und ließ es soweit absinken, dass er mit seinem Mund an den Strohhalm kam. Nach einem relativ winzigen Schluck wanderte dann das Glas zurück auf den Tisch.
    
    Ich sah mir alles aus dem Augenwinkel an, wobei er mir irgendwie bekannt vorkam. Dabei wusst ich aber nicht, warum. Irgendetwas sagte mir, dass ich ihn kannte, aber ich kam nicht gleich drauf. Hätte er seinen Kopf angehoben, wäre es mir sicher schneller klar geworden. Doch dann kam mir die Erleuchtung und ich war mir schnell ...
    ... sicher, dass er es war.
    
    Unmoderne Klamotten, komischer Haarschnitt. Dazu kam seine wahrscheinliche Größe. Doch das stärkste Argument war seine Brille, die immer noch so aussah, wir vor Jahren. Wahrscheinlich hatte er davon auch zehn Stück, zumindest von dem Gestell.
    
    "Konrad?", fragte ich leise und er zuckte leicht zusammen. Nur widerwillig löste sich ein Blick von dem Display und er sah mir von unten herauf in die Augen, wobei ich allerdings den Eindruck hatte, als wenn er nur ein Auge auf mich warf. Das andere hatte eher Interesse für das, was auf dem Bildschirm los war.
    
    "Tanja!", kam seine Antwort und ein Zeichen des Erkennens.
    
    Er war es also. Warum auch nicht. Dass er sich allerdings an mich erinnerte, fand ich schon verwunderlich. Immerhin war es schon eine Zeit her und wir hatten eigentlich niemals wirklich miteinander gesprochen. Entweder konnte er sich Menschen und Namen gut merken, oder ich war aus einem anderen Grund in seinem Gehirn verankert. Warum auch immer. Auf der anderen Seite hatte ich ihn ja auch nicht vergessen, wenn auch sicher aus anderen Gründen.
    
    Bei seiner Antwort hatte ich allerdings nicht den Eindruck, als wenn er sich mit mir weiter unterhalten wollte. Da ich aber nicht nur so am Tisch rumsitzen wollte, konnte ich es mir nicht verkneifen die zwei Sätze zu sagen, die man immer in dieser Situation verwendet: "Wir haben uns ja schon ewig nicht mehr gesehen. Was machst du denn jetzt so?"
    
    Konrad schien nicht wirklich von der sich anbahnenden ...
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