1. Tanja. Schuhe, Wasserspiele und dicke Eier


    Datum: 07.04.2019, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... Konversation begeistert zu sein. Daher fiel seine Antwort auch recht einfach aus: "Och, dies und das, nichts Besonderes." Doch dann machte er einen Fehler, den er sicher schon in dem Moment bereute, als er es sagte. Zu seinem Satz fehlte nämlich noch der zweite dazu passende: "Und du?"
    
    Für eine Frau wie mich genau das Startsignal, um einen längeren Monolog zu starten. Gut, ich fing nicht bei Adam und Eva an, aber weit davon weg war es nicht.
    
    Das gab Konrad den Rest. Es wäre unhöflich gewesen sich jetzt wieder seinem Tablet zu widmen, denn das hätte vollkommenes Desinteresse bedeutet. Also machte er das Gerät aus und sah mich jetzt richtig an, wobei ich mir nicht sicher war, ob er mir zuhörte oder es nur geheucheltes Interesse war. Bei ihm hätte es genauso sein können, dass er während ich sprach, gerade über die Weltformel nachdachte. Egal wie es war, zumindest war er ein guter Zuhörer und unterbrach einen nicht. Ein unheimlicher Pluspunkt für ihn, den ich gleich auf seiner Guthabenseite verbuchte.
    
    Dann kam endlich mein Kaffee, und wenn ich einen Schluck nahm, um meine Stimme wieder zu befeuchten, meinte ich ihn manchmal aufatmen zu hören. Vielleicht genoss er die wenigen Augenblicke, in denen meine Stimme nicht an sein Trommelfell drang.
    
    Als ich ihm meine halbe Lebensgeschichte erzählt hatte, hörte ich dann doch damit auf. Er sah zwar nicht gelangweilt aus, aber sein Gesichtsausdruck zeigte leichte Ermüdungserscheinungen. Doch noch wollte ich ihn nicht gehen ...
    ... lassen. Hatte ich mir doch gerade einen zweiten Kaffee bestellt und zur Untermalung des Ganzen noch eine Cola für ihn mit.
    
    "Und wie ist es nun bei dir. Warst doch immer unser Physiker und Bastler. Was machst du jetzt so?", versuchte ich es erneut.
    
    "Aus Physik ist nichts wirklich geworden. Ich hatte damit angefangen es zu studieren, aber das war dann doch nicht, das was ich wollte. Bin dann in Richtung Maschinenbau gegangen und habe meinen Ingenieure gemacht. Ich hätte es schlechter treffen können. Guter Job, genug Geld, meine Ruhe und kann mich austoben, was das betrifft. Was will ich mehr. Außerdem stehen mir sehr viele Werkzeuge zur Verfügung, die ich auch privat gut nutzen kann. Von daher kann ich jetzt im großen Stil etwas entwerfen, oder basteln, wie du es nennst."
    
    Wow, diese wenigen Sätze waren mehr, als wir in der gesamten Zeit auf der Schule gewechselt hatten. Dabei kam er mir interessanter vor, als ich gedacht hätte. Es war so ein inneres Gefühl, das ich nicht beschreiben könnte. Da mich zuvor noch niemals mit ihm unterhalten hatte, hatte ich es auch nicht spüren können. Doch es war da und machte mich irgendwie neugierig auf ihn.
    
    "Sag mal!", fing ich wieder an: "Wenn du mit so etwas zu tun hast, kannst du doch sicher auch schweißen oder so?"
    
    "Was heißt, oder so?", meinte er nur trocken zurück.
    
    "Ich habe in der Küche kleines Problem. Ich habe mir vor über zwei Jahren einen Tisch gekauft, der aus Stahl hergestellt ist. Auf der einen Seite ist die ...
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