Tanja. Schuhe, Wasserspiele und dicke Eier
Datum: 07.04.2019,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
... hatte.
"Ich schaue mir immer, sofern möglich die Bücher an, die jemand im Regal hat. Man erfährt dann vorab schon viel von dem Menschen. Besonders wenn er alleine lebt. Zumindest gehe ich davon aus, dass es bei dir so ist?"
Elegant gefragt, verbunden mit einem anderen Thema und frei heraus. Nicht schlecht. So einfach konnte das gehen. Eine Frage, die eigentlich schon eine Feststellung war.
"Wie kommst du darauf, dass ich alleine bin?", fragt ich noch einmal zur Absicherung.
"Die Bücher sind zum großen Teil aus deiner Jugend, nehme ich zumindest an und sind sehr weiblich geprägt. Hanni und Nanni findet man selten in Regalen von Jungen. Die weiteren, neueren Bücher sind ebenfalls mehr oder weniger auf Frauen abgeschnitten. Die Romane, die dort stehen, sind von Autorinnen geschrieben, die eher auf die Ansprüche von Frauen zugeschnitten sind. Liebe, Intrige, Herzschmerz. Genau das, was viele Frauen lieben. Von Männern doch eher selten gelesen. Ansonsten finde ich keine Literatur, die auf männliche Anwesenheit hindeutet!"
Analyse gelungen. War auch sicher nicht schwer. Musste ich mir merken, mir als Erstes die Bücher anzusehen. Könnte viel helfen in keine Fettnäpfchen zu treten, wie ich es so gerne tat.
"Allerdings habe ich gesehen, dass du auch drei bekannte historische Romane dort stehen hast. Stehen die dort nur als Lückenfüller oder hast du die wirklich gelesen?"
"Die habe ich wirklich gelesen. Tolle Bücher!"
Womit ich nicht gerechnet hatte, war, dass ...
... Konrad in diesem Thema vollkommen aufging. Hatte ich mir zuvor schon Sorgen gemacht, dass uns nach dem Thema Schule nichts mehr einfallen würde, hatte ich mich vollkommen getäuscht. Das Thema kam gar nicht auf den Tisch. Stattdessen schwelgten wir in den Erinnerungen an diese Bücher, die er selber auch gelesen hatte. Dazu lieferte er Hintergrundinformationen, von denen ich keine Ahnung hatte. Dabei machte er es nicht wie ein Lehrer, belehrt mich also nicht, sondern warf diese Infos oft wie eine Anekdote einfach mit ins Gespräch ein. Dabei konnte er richtig lustig sein und manches Mal hatte ich dann wirklich den Eindruck, dass er ein kleiner Entertainer war, denn oft veränderte er seine Stimme, stand sogar dabei auf und machte entsprechende Bewegungen vor. Das hätte ich wirklich nicht vermutet und so zog sich der Abend sehr kurzweilig dahin. Was ich außerdem interessant fand, war die Tatsache, dass sein Blick immer wieder auf meinen Schuhen hängen blieb. Schon als er in der Tür gestanden hatte, hatte er mich schnell von oben bis unten gemustert und seine Augen blieben länger nach unten gerichtet. Da ich mir nicht sicher war, ob es das war was ihn interessierte, schlug ich jetzt öfters abwechselnd meine Beine übereinander. Somit veränderte sich immer die Position meiner Pumps. Sein Blick folgte, blieb dort öfter und länger hängen, als an allem anderen. Ich musste innerlich Grinsen, als ich mir jetzt sicher war. Zumindest hatte ich etwas gefunden, was ich verwenden konnte. Ein ...