1. Thao 17


    Datum: 15.04.2019, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... trotzdem gaben sich beide gegenseitig die nötige Wärme. Sie spürten die Haut des anderen auf der eigenen, hörten das regelmäßige Atmen, fühlten die sanften Berührungen und Zärtlichkeiten.
    
    Thao sah, wie ihr Karl seine Augen geschlossen hielt, wie er entspannte und seiner Müdigkeit nachgab. Sie streichelte noch einmal über sein Gesicht, legte ihre Lippen auf die seinen und schlief dann ebenfalls ein.
    
    38. Im Palais der Gräfin
    
    Zwei Tage später hatte Thao ihren Termin. Es war ihr ganz recht, dass Karl seinen Einsatz bei Simon auf den heutigen Tag verlegt hatte. Simon war zwar angepisst, als Karl absagte, aber er hatte keine Wahl. Mürrisch gab er es auf, seinen Freund doch noch zu überreden. Gut für sie, so stellte er keine unnötigen Fragen.
    
    Überhaupt hatte sich der blaue Montag für sie beide in jeder Hinsicht gelohnt. Dreimal hatten sie miteinander geschlafen an diesem Tag, waren fast 15 Stunden nicht aus dem Bett gekommen und hatten viel verlorene Kraft in dieser Zeit nachgetankt. Sie gaben sich das, was sie am meisten brauchten. Nähe zu einem Menschen, der einen liebte.
    
    Sie hatte sich das Studio, in dem Kali und Xena arbeiteten, anders vorgestellt. Ein nüchterner, zweistöckiger Gewerbebau, schmucklos und unauffällig, teilweise verdeckt von einer hohen Mauer. Thao konnte zunächst den Zugang nicht finden, dann bemerkte sie die schmucklose graue Tür, die von einer sehr demonstrativ wirkenden Kamera überwacht wurde. Thao drückte auf den Knopf der Sprechanlage und ...
    ... wartete. Es dauerte eine Weile, bis es knackte und eine rauchige Frauenstimme zu hören war.
    
    „Ja?"
    
    Das Punkermädchen grinste frech zur Kamera hinauf.
    
    „Ich bin Thao!"
    
    Die Stimme am anderen Ende blieb förmlich.
    
    „Warte! Ich hole dich."
    
    Thao konnte sich ein verhaltenes Lachen nicht verkneifen.
    
    „Palais!"
    
    Sie schüttelte den Kopf. Sie war sicherlich nicht die Erste, die sich ob dieses Namens amüsierte.
    
    Thao erschrak und wich einen Schritt zurück, als sich die Tür ruckartig nach außen hin öffnete und sich ihr eine zierliche, schlanke Dame mit langen schwarzen Haaren zeigte. Sie hatte ein sehr fein geschnittenes Gesicht mit hoch stehenden Wangenknochen, war dezent geschminkt, in feiner, schwarzer Bluse und Rock gekleidet und mochte Ende 30 oder Anfang 40 sein. Sie hatte graue, kalte Augen, mit einem unangenehmen Stechen darin. Sie hielt dem Mädchen ihre Hand hin.
    
    „Freut mich, dich kennenzulernen, Thao. Auf den ersten Blick hätte ich dich gar nicht erkannt."
    
    Die Punkerin starrte die Frau ungläubig an.
    
    „Kennen wir uns denn?"
    
    Die Dame lächelte.
    
    „Ich kenne deine Fotos von Bernard. Er hat sie mir per E-Mail geschickt und mir seine Begeisterung darin bekundet."
    
    Erst jetzt ging dem Mädchen ein Licht auf.
    
    „Dann bist du die Gräfin?"
    
    In den Gesichtszügen der Älteren zeigte sich ein amüsiertes Lächeln.
    
    „Komm erst mal rein!"
    
    Thao folgte ihr und sah sich um. Einige Pkws standen im Hof, sonst war nichts Auffälliges zu sehen. Sie hatte sich alles ...
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