1. Thao 17


    Datum: 15.04.2019, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... eingespart, obwohl sie für beiden eine wichtige Rolle gespielt hatte.
    
    „Hast Lust, vorbeizukommen?"
    
    Karl verneinte sofort.
    
    „Ey Sorry! Nicht wirklich. Es ist fast 22 Uhr. Ich müsste eigentlich noch lernen. Lass uns auflegen, okay? Vielleicht ruft Thao noch an."
    
    Simon war einverstanden.
    
    „Vergiss aber morgen nicht! Bitte!"
    
    Karl versprach es ihm.
    
    33. Thaos Abend
    
    Das Punkermädchen saß an seinem Schreibtisch. Sie hatte das Bild ihres Vaters neben dem von Heinrich gestellt. Sie wollte sich das Gesicht ihres Vaters in Erinnerung rufen und das von Heinrich nicht vergessen. In ihrer Vergangenheit suchte sie nach Worten, Sätzen und Momenten, die ihr gewidmet gewesen waren und heute wie Geschenke wirkten, die ihr die beiden einst gemacht hatten.
    
    Sie horchte. Ihre Mutter saß im Wohnzimmer und arbeitete. Das Mädchen schloss die Augen. Es war ihre Arbeit, die sie verrichtete, der Auftrag ihrer eigenen Tochter, den sie bearbeitete. Ein unangenehmer Gedanke. Aber warum eigentlich? Tatsächlich hatte sich etwas geändert, ihre Mutter wirkte auf einmal zuversichtlich und energievoll. Aber machte sie sich jetzt nicht umsonst Hoffnungen?
    
    Sie war noch nicht einmal zur Tür hereingekommen, als ihre Mutter sie auch schon umarmt und begrüßte hatte. Vielleicht war es doch so, wie sie vermutet hatte? Dass ihre Mutter sich aus finanziellen Gründen Rüdiger in die Hand gegeben hatte. Dass sie wieder freier wurde und ihn anfing zu meiden. Wenn es wirklich so war, würde sie alles ...
    ... tun, damit es so blieb. Und wenn sie als Domina dafür arbeiten gehen musste, war es nun mal so. Irgendwann würde ihre Mutter wieder alleine auf den Füßen stehen können. Sie dachte an Kali. Durch den Tod Heinrichs hatte sie den Mittwoch fast vollständig aus ihrem Bewusstsein gestrichen. Sie sah auf die beiden Bilder vor sich. Bestimmt hätte sich keiner dieser beiden Männer vorstellen können, dass sie als Domina für Geld andere Menschen quälen und demütigten würde. Sie selbst ja auch nicht.
    
    Sollte sie nicht doch Karl einweihen? Irgendetwas hinderte sie daran. Sie war sich nicht sicher, wie er reagieren würde. Schon jetzt war seine Distanz zum SM ziemlich groß. Vielleicht hatte sie auch Angst davor, dass er es total ablehnen und sie vor die Wahl stellen könnte? Es wäre der Bruch ihrer Beziehung, selbst wenn sie nachgeben würde. Aber wenn er den Grund dafür kennen würde? Konnte er sie dann noch dafür verurteilen? Er wusste doch dann Bescheid darüber, wofür sie das Geld verwenden würde. Es waren solche Momente in der letzten Zeit, die sie verzweifeln ließen. Wie konnte sie jemanden anlügen, den sie so sehr liebte? Und dennoch schien es der einzige Weg zu sein.
    
    Ob er schon wieder von Xena zurück war? Was sie ihm wohl gezeigt hatte? Sie musste lächeln bei dem Gedanken. Sie konnte sich ihren Karl immer noch nicht als Dominus vorstellen. Würde er ihr wirklich weh tun können? So wie sie ihm? Thao dachte an den Moment zurück, als sie ihm die Maske vom Kopf gezogen und das Ausmaß ...
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