1. Thao 17


    Datum: 15.04.2019, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    32. Simon
    
    Das Handy klingelte. Karl riss sich seine Kopfhörer vom Kopf und stürzte zu dem Gerät, welches auf seinem Schreibtisch lag. Er hoffte, dass es Thao war. Vielleicht wollte sie ja doch bei ihm schlafen. Er hatte große Sehnsucht danach, ihren Körper zu fühlen.
    
    „Hey! Wie geht's?"
    
    Karl war enttäuscht, es war Simons heisere Stimme, welcher er hörte.
    
    „Geht so. Frag nicht!"
    
    Sein Freund schien wesentlich bessere Laune zu haben.
    
    „Weißt du, wer mich bei Facebook geaddet hat? Lena!"
    
    Karl seufzte.
    
    „Ich habe dir doch erzählt, dass sie lesbisch ist, oder?"
    
    Simon lachte.
    
    „Sie ist bi. Ist das nicht toll? Wir haben uns darüber im Chat unterhalten. Sie kommt morgen zu mir und dann jammen wir eine Runde. Du bist doch dabei?"
    
    „Du, Simon, ich habe so viel Stress an der Backe. Hab echt keinen Bock drauf. Ehrlich nicht."
    
    Für einen Moment blieb es ruhig im Telefon.
    
    „Karl! Bitte! Das ist vielleicht meine Chance, an ein Mädchen zu kommen. Mach schon! Sei nicht so!"
    
    Karl dachte an den morgigen Tag.
    
    „Eine Stunde! Mehr geht bei mir nicht." Willigte er ein, sich an die Krankheit seines Freundes erinnernd.
    
    Simon schien erleichtert.
    
    „Bist ein Kumpel! Wirklich! Mann, ich schulde dir was." Am anderen Ende wurde es still, dann ertönte Simons Stimme erneut. Das Gespräch war anscheinend noch nicht zuende.
    
    Simon schien sich darauf zu besinnen, was Karl gesagt hat.
    
    „Ist was passiert?"
    
    Karl atmete tief durch.
    
    „Heinrich ist gestorben. Und meine ...
    ... Eltern wollen für ein halbes Jahr zusammen verreisen."
    
    „Das mit Thaos Freund ist schade. Wie geht´s ihr damit?"
    
    „Eigentlich ganz gut. Aber sie braucht halt Zeit für sich, um damit abschließen zu können. Sie schläft heute bei sich zu Hause, das macht mich echt fertig."
    
    Simon lachte.
    
    „Weil du nicht mit ihr schlafen kannst, oder?"
    
    Karl ärgerte sich darüber, aber sein Freund hatte recht.
    
    „Ja, auch. Aber es ist auch einfach cool, wenn sie bei mir ist."
    
    „Und deine Eltern? Machen die eine Weltreise oder was?"
    
    Karl dachte an das Gespräch zurück, es war seitdem noch keine Stunde vergangen.
    
    „Sie versuchen, ihre alte Liebe wiederzuentdecken. Ich glaube, bei denen ist´s 5 vor 12."
    
    Simon verstand sofort, was er meinte.
    
    „Ich habe sie ja auch schon öfters streiten sehen, hoffentlich packen sie es. Ich mag deine Alten."
    
    „Was ist mit Deinen? Sind sie zurück?"
    
    Simon stöhnte.
    
    „Meine Schwester und ich kotzen. Sie jammern herum, weil sie wegen mir und meiner Krankheit antanzen und sich kümmern mussten. Doch jetzt, wo es mir mit den Medikamenten und der Therapie besser geht, haben sie einen Grund gefunden, mir unterschwellig Vorwürfe zu machen. Sie sind ja jetzt ganz umsonst zu ihren Kindern gereist. Ironie?!"
    
    Karl konnte sich das kaum vorstellen. Aber oft hatte er Simons Eltern nicht zu Hause gesehen. Früher war es ein Kindermädchen gewesen, das die beiden Geschwister mehr oder weniger aufgezogen hatte. Mit Sophies Volljährigkeit hatte man diese dann ...
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