Wasserschloss Falkenriff
Datum: 11.04.2018,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byrkcool
Zu Tausenden standen die jungen Mädchen im Südosten des Kontinents an den Fernstrassen, warteten auf Freier, um ihnen für ein Butterbrot ihren Körper zu verkaufen. Da half keine noch so gute Ausbildung, auch Beziehungen nützten nichts, es hatte einfach keine Jobs für sie. Nichts, rein gar nichts! Die arbeitsfähigen Männer hatten sich längst davon gemacht, sie versuchten Kohle im reichen Teil Europas zu verdienen. Die Frauen hier mussten selber schauen, wie sie über die Runden kamen. Oder anders gesagt: verhungern oder Geld mit Vögeln verdienen! Ein hartes Los! Nur für Einzelne gab es eventuell einen winzig kleinen Schimmer am Horizont. Das Wasserschloss Falkenriff!
Gerüchteweise, sozusagen unter der Hand, hörte man sagen, dass die Sektenbrüder, denen Falkenriff gehörte, unter gewissen Bedingungen Aus- und Weiterbildungen durchgeführt und den Mädchen dann auch Stellen angeboten hätten. Gute, finanziell lukrative Stellen vor allem im Ausland!
Die Sektenbrüder machten das verschwiegen und sehr geschickt. Sie suchten sich für Ihre Zwecke nur die allerschönsten Mädchen aus, durchleuchteten deren Umfeld, warteten auf ein spezielles Ereignis. Erst dann gaben sie tröpfchenweise, sehr gezielt, Informationen ab, erst dann schlugen sie zu!
Bei Ariellina war das genauso. Sie war zwar scheu und zurückhaltend, aber wirklich ein wunderschönes Mädchen und noch nicht vom harten Leben hier gezeichnet. Eben hatte man ihren 18. Geburtstag gefeiert, da erreichte sie die schreckliche ...
... Nachricht: Ein betrunkener Lastwagenfahrer hätte den Gemüsestand samt Eltern plattgewalzt. Ariellina stand über Nacht alleine da. Mit nichts! Und sie kannte das Schicksal von alleinstehenden Frauen hier ganz genau. Das Mädchen war wirklich sehr verzweifelt, denn an den Strassenrand wollte sie auf keinen Fall. Niemals würde sie ihren Körper einem Fernfahrer verkaufen. Auch sonst keinem! Lieber verhungern!
Die angeblichen Sektenbrüder beobachteten das Mädchen nun ganz genau. Erst als bei ihr Not, Elend und die Verzweiflung übermächtig geworden waren, gab man ihr ein paar gezielte Informationen, mal hier eine, mal da eine. Und bald schon war Ariellinas Neugierde geweckt. Zumindest wollte sie sich das Schloss einmal aus der Nähe ansehen. Doch allzu nahe konnte man nicht heran. Da war Wasser. Mauern auch! Viel Land, gepflegtes, bewirtschaftetes Land gab es da. Und alles machte einen äusserst sauberen, wohlhabenden Eindruck. Das was sie aus der Ferne gesehen hatte, hinterliess Spuren. Das noble Ding war halb ein Schloss, halb eine Burg, wunderschön restauriert, vollständig umgestaltet und modernisiert. Mit seinem riesigen, grosszügig gepflegten Park und dem kleinen Wäldchen darin, wollte ihr die feine Anlage nicht mehr aus dem Kopf. Also packte sie ein paar Tage später ihr spärliches Habe in einen kleinen Rucksack und machte sich auf zur Wasserburg, machte sich auf zum verschwiegenen Schloss um sich zu bewerben, oder um es wenigstens zu versuchen. Ariellina flüchtete aus der Armut. ...