1. Die Italienreise - Teil 2


    Datum: 12.04.2018, Kategorien: Medien, Autor: alexboleyn

    ... meinen Beinen bemerkbar zu machen. Selbst in dieser 'mir-ist-alles-egal-Stimmung', in der ich mich befand, reagierte mein verräterischer Körper auf seine übliche Art.
    
    Ich haßte mich dafür.
    
    Ich strich mein Haar zu einer Seite und nahm meine Wanderung wieder auf.
    
    Ich war noch nicht weit gekommen, als ich erneut ein Hupen neben mir hörte.
    
    Das Auto hielt an.
    
    „Bella“
    
    , ertönte eine Stimme als sich die Tür öffnete.
    
    Der charmante Herr von der heißen Quelle grinste mich an.
    
    Machen wir es kurz: Ich kletterte in den Wagen.
    
    *****
    
    Der Mann hieß Simone und er war ein Gentleman.
    
    Oder jedenfalls Gentleman genug, daß er keinen dritten Versuch machte, nachdem ich seine Hand zwei Mal von meinem Oberschenkel weggeschoben hatte.
    
    Er schien es mir nicht übel zu nehmen.
    
    Er plauderte angeregt, obwohl er merken mußte, daß ich so gut wie gar nichts verstand. Na, gut, er schaute auch gelegentlich zwischen meine Beine. Das nahm ich nun wieder
    
    ihm
    
    nicht übel. Nicht dahin zu schauen, wäre bei dem winzigen Röckchen, das ich trug, wahrscheinlich etwas viel verlangt gewesen und außerdem hatte er ja sowieso schon alles gesehen, was es zu sehen gab.
    
    Der Gedanke ließ meine Wangen brennen.
    
    Jedenfalls brachte er mich bis nach Pari und dann sogar bis zu dem Feldweg, der zu Roberts und Tanjas Haus führte.
    
    Ich dankte ihm mit einem Küsschen und mehreren 'grazie', die neben seiner blumigen Verabschiedung irgendwie unzulänglich wirkten.
    
    Das mit dem Küsschen war ...
    ... keine meiner besseren Ideen gewesen. Noch dazu hier in der Dunkelheit mitten im Nirgendwo. Es war gar nicht so leicht, mich aus seinen Armen herauszuwinden, die die Verabschiedung immer weiter in die Länge ziehen wollten.
    
    Schließlich ließ er mich aber doch los und ich blieb im Besitz meiner Unschuld - na, ja, jedenfalls des Restes, den ich noch gehabt hatte, bevor ich in sein Auto gestiegen war.
    
    Im Haus war noch Licht.
    
    Ich weiß nicht, ob Robert und Tanja überrascht waren, daß ich schon wieder da war.
    
    Ich hielt mich nicht damit auf, sie zu fragen.
    
    Ich ging in mein Zimmer, packte meine Sachen und warf mich in meine Expeditionsausrüstung.
    
    Es war mitten in der Nacht und ich hatte keine Ahnung wo ich hin sollte. Aber 'irgendwo anders hin als hier', klang auf jeden Fall verführerisch.
    
    Tanja ließ sich nicht blicken.
    
    Aber als ich meinen Rucksack geschultert hatte und auf der Treppe war, erschien Robert.
    
    „
    
    Alles okay?“
    
    Ich antwortete nicht. Was hätte ich dazu auch sagen sollen?
    
    „
    
    Hör zu“, sagte er. „Du kannst heute Nacht hier bleiben. Morgen rede ich mit Tanja und dann sehen wir weiter.“
    
    Ich schüttelte den Kopf und ging, bevor meine Entschlossenheit endgültig zerrinnen konnte.
    
    „
    
    Sandra …!“
    
    Verdammt, ich wollte seine Stimme nicht hören. Selbst jetzt liebte ich ihn so sehr, daß es mir die Kehle zuschnürte. Und der Gedanke an Tanja war noch schlimmer.
    
    Leider hatte ich noch etwas vergessen. Etwas sehr
    
    wichtiges
    
    . Ich war schon an ...