1. Das Fest - Teil 3: Ketten


    Datum: 20.04.2019, Kategorien: Insel der Scham, Autor: NicoS

    Wie in einem fantastischen Ballett tauchten dunkle Frauengestalten aus dem Wasser auf und schritten langsam an den Strand zurück; silbern glitzerte im Sternenlicht die Feuchtigkeit auf ihrer nackten Haut. Oben am Strand gloste das herabgebrannte Feuer, und die nackten Frauen bewegten sich davor wie archaische Sinnbilder des Weiblichen, Hüterinnen des Feuers und der Lust.
    
    Ich ließ mich weiter in der sanften Dünung treiben. Die Welt aus Schwarz und Silber barg mich so gut, dass ich keine Eile hatte, zum Strand zurückzukehren. Doch plötzlich stieß ich an etwas Weiches und doch Festes. Im ersten Moment durchfuhr mich ein eisiger Schrecken. War doch ein größerer Meeresbewohner ... ?
    
    "Oh, sorry!" sagte das Seeungetüm mit einer angenehmen, warmen Stimme. "Ich hab dich nicht gesehen."
    
    "Ich dich ja auch nicht," meinte ich mit betonter Freundlichkeit. Wir konnten unsere Gesichter in der Dunkelheit kaum erkennen; der Klang musste daher das freundliche Lächeln ersetzen.
    
    "Habe ich dich stark gestoßen?" kam die leicht besorgt klingende Antwort.
    
    "Nein, fast gar nicht. Ich bin nur erschrocken, weil mich überhaupt etwas berührt hat. Ich dachte an ein Tier."
    
    "Oh, das tut mir leid! Dabei fühle ich mich gar nicht an wie ein Fisch, oder was denkst du?"
    
    Sie ergriff meine rechte Hand und zog sie an ihren Oberkörper. Wir hatten uns beide aufgestellt; das Wasser reichte mir bis zur Brust, ihr bis knapp zu den Schultern. Ich sah, dass sie die Kette trug, und mich beschlich der ...
    ... Verdacht, dass dieses Zusammentreffen nicht rein zufällig war. Meine Finger fühlten einige Rippen und wurden dann langsam, aber entschlossen nach oben geführt, bis sie auf etwas Rundes, Weiches stießen, das leicht im Wasser schwamm. Zart folgte ich der Aufforderung und tastete rund um die weiche Rundung, dann darüber hinweg ... kreiste um den kleinen, harten Knopf, bis sie ein leichtes Stöhnen hören ließ.
    
    "Ein interessanter Fisch jedenfalls, soviel steht fest!" meinte ich.
    
    Ihr Gesicht wurde nur von den verwirrenden Reflexionen des Wassers beleuchtet, so dass ich es kaum erkennen konnte, obwohl ich nun unmittelbar vor ihr stand. Es schien hübsch, wenn auch vielleicht nicht von der Art, nach der ich mich auf der Straße umgedreht hätte. Ihr langes, dunkles Haar schwamm um uns beide, als ich noch näher zu ihr trat. Mein Schwanz berührte ihren Bauch, mein Oberkörper nun beide Brüste, und meine Hände glitten abwärts. Sie war schlank. Ich spürte eine schmale Taille und deutlich ertastbare Beckenknochen. Diese Berührung unter Wasser hatte etwas gänzlich Ungewohntes, ungenauer und zugleich intensiver als "an Land".
    
    Ihre Hände fuhren nun ebenfalls über meinen Körper, und auch unsere Münder fanden sich. Trotz des gelegentlichen Salzgeschmacks versanken wir in einen tiefen, anhaltenden Kuss, und ich spürte in ihr eine Heftigkeit und ein Drängen, wie es mir selten bei einer Frau begegnet war. Schon nach kurzer Zeit nutzte sie die tragende Hilfe des Meeres und sprang förmlich auf ...
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