Die Stellvertreterin
Datum: 27.04.2019,
Kategorien:
Kunst,
Autor: Anonym
... stört mich.
Die Ledermatte ist jetzt noch kühler als vorhin und auch noch feucht.
Aber jetzt ist sie meine Ledermatte und ich gebe ihr meine Wärme und meinen Körpergeruch ab.
Ich rekele mich auf ihr, mal auf dem Bauch, mal auf dem Rücken.
Ich rolle mich ab, mache das Jakobskreuz und schlage wie ein gefallener Schwan mit den Flügeln
Ich markiere sie wie ein Hund. Gut, dass ich heute noch nicht geduscht habe.
Andreas kommt zurück und legt die Leinwand vor der Matte aus. Die Farben stellt er um sich im Kreis herum und die Pinsel stecken in einem beklecksten Gurkenglas mit Wasser darin. Ein Pappdeckel ist seine Palette. Er hockt mir gegenüber und schaut mir in die Augen.
„Du weißt, um was es mir geht?“
„Ja, ich denke schon. Um meine Fotze, meine Möse, oder wie nennst du das?
Auf dem Bild sind ja nur die Oberschenkel, der Bauch und in der Mitte die
große schwarze Wuschelmöse mit den roten Schamlippen zu sehen.
Alles andere ist im Hintergrund und verschwommen
Jonny hat aber keine schwarze Wuschelmöse wie Manne.
Ich bin blond und ich habe nur das kleine Herzchen hier.
Der Rest ist blank rasiert, wie du siehst. Shitt, was?“
Ich bemühe mich, meine Beine so weit zu spreizen, wie es die Frau auf dem Bild tut. Ziemlich weit und auch ein wenig verdreht.
Auch mein Poloch verspürt die freie Luft und die Wärme vom Kaminfeuer.
Aber ich lege mich noch nicht auf den Rücken, so wie sie.
Andreas ist am Grübeln und starrt dabei unverblümt und ...
... ungeniert meine mittleren Geheimnisse an, die für ihn jetzt längst keine mehr sind.
„Weißt du was? Das ist ja noch besser.
Das wird noch besser, als ich es erst geplant hatte.
Die Möse muss richtig schreien. Ja, genau!
Sie muss weit offen sein und dem Betrachter ins Gesicht springen.
Weit offen, rot und gequält. Mit allem, was sie hat und was sie ist.
Die Mutter Europas, Die Frau „Europa“. Genau, das ist es! Die totale Frau.
Kannst du das jetzt mal bitte bei dir machen?
Na, du weißt schon, dich anregen…“
Da muss ich erst mal schlucken.
Es wundert mich auch, dass ich doch noch gewisse Grenzen kenne.
„Nö“ sage ich, und:
“Mach du das mal selber.
Du weißt ja schließlich am besten, was du haben willst.
Ich möchte das jetzt nicht selbst machen. Noch nicht.“
Da bin ich aber gespannt. Jetzt habe ich ihn endlich so weit, dass auch er mir einmal was zeigen muss. Soll er doch ruhig auch aktiv an mir werden.
Ich will Berührungen von ihm empfangen. Ich will ihn kennenlernen.
Ich will jetzt wissen, wie er ist. Eine bessere Gelegenheit könnte es kaum geben.
Er ist nicht einmal überrascht. Das macht mich stutzig.
„Willst du das wirklich, dass ich das mache?“
Nun erst recht.
„Ja, ich will das. Ich will, dass du mich anregst“
Er tut es tatsächlich.
Er kniet sich zwischen meine weit gespreizten Oberschenkel und nähert seine Hände meiner Körpermitte.
Zwei Hände. Nicht nur zwei Finger einer Hand. Wäre er nur mit zwei Fingern ...