Sanfte Dominanz
Datum: 14.04.2018,
Kategorien:
BDSM
Autor: byNaSchmi
... irgendwie klären würden, und sie sich keine großen Gedanken machen müsste.
Nun, vielleicht ist es an dieser Stelle interessant, sich anzusehen, wie Max diese Sache aufnahm.
Es war nämlich nicht so, dass er vollkommen überrascht war von dem vergangenen Abend. Es war auch nicht so, dass er sein „Ja, Herrin!" im Zug komplett vergessen hatte.
Ganz im Gegenteil. Es hatte ihn durchaus beschäftigt, und es hatte ihn auch total heiß gemacht.
Er war vielleicht sogar einen Schritt weiter als Jule, war nicht nur interessiert an kleinen Rollenspielchen, sondern wollte... Genau wusste er es auch nicht. Viel war vorstellbar, aber alles hätte Konsequenzen, und er war sich nicht sicher, welche das waren und ob er die auch wollte.
Denn schließlich kratzte das irgendwie an seiner Männlichkeit. Wenn seine Freundin plötzlich seine Herrin würde. Was bedeutete das? Es war geil, aber auch irgendwie... er wusste es nicht.
Was würde es bedeuten, dass sie das Sagen hatte? Keine Videospiele mehr, nur noch Seifenopern im Fernsehen? Hatte er Lust an irgendwelchen Hundeleinen in Lederharnischen durch die Gegend gezerrt zu werden? Er musste an den Typen aus Pulp Fiction denken, der in einem Keller in Ledermontur angebunden war. Sowas wollte er nicht. Es gab einen Haufen, was er nicht wollte. Aber auch einen noch größeren Haufen, was er definitiv wollte.
Eine schwierige Situation. So schwierig, dass er vielleicht sogar ein wenig bereute, „Ja, Herrin" gesagt zu haben. Obwohl er es ...
... natürlich doch wollte.
Wäre Amazon ein richtiges Kaufhaus, Max und Jule wären sich vielleicht am Regal bei den Reitgerten, den Augenbinden und den Handschellen begegnet. Max packte jedenfalls seinen Warenkorb voller Kram aus Plastik und Kunstleder, traute sich dann aber doch nicht, es auch mit einem weiteren Klick zu kaufen. Sein ganzer Tag, zumindest jede freie Minute, drehte sich um Jule, und er konnte es nicht erwarten, bis Jule nachhause kam und wie es weiterging.
Als sich Jules Schlüssel im Schloss drehte, war alles vorbereitet. Der Sekt stand kalt. Eine einzelne rote Rose steckte in einer Vase. Max hatte sogar einen Salat vorbereitet mit dünn geschnittenen Gurken, Tomaten und Mozzarella und kunstvoll drapiertem Balsamico. Angerichtet auf dem großen Geschirr, das sie zum Einzug geschenkt bekommen hatten, aber nie benutzten, weil es nicht in die Spülmaschine passte.
Er hatte in der Drogerie sogar eine Massagecreme besorgt, was ihm ein wenig peinlich war, denn die Verkäuferin hatte ihn komisch angeschaut, als durchschaute sie, was er vorhatte. Als wäre Fußmassagecreme ein deutliches Zeichen für Schweinkram. Im Bad stand der Bottich mit warmem Wasser bereit und ein Stapel weißer Handtücher.
Alles mit Stil.
Alles für Jule.
Sie mochte diesen Salat und das Geschirr und Rosen und Sekt. Es sollte signalisieren, dass ihre Wünsche ganz im Mittelpunkt standen.
Als Jule im Flur stand, war sie ziemlich überrascht, denn Max stürmte aus der Küche heran mit einem Salat, ...