1. Sanfte Dominanz


    Datum: 14.04.2018, Kategorien: BDSM Autor: byNaSchmi

    ... die Möglichkeit gehabt, sich mit ein paar Fingerübungen Erleichterung zu verschaffen, aber das wäre Verrat gewesen, und so litt er mehr oder weniger leise und begann zu verstehen, auf was er sich eingelassen hatte. Dass die Tatsache, dass sie seine Herrin war, auch bedeutete, dass er tat, was sie wollte. Und wenn sie nicht wollte, dann geschah auch nichts.
    
    So sehr er auch versucht war, seinen Unmut herauszuschreien darüber, dass ihn das Ganze total wuschig machte, so sehr besann er sich meist doch. Denn Jules Drohung, sie nicht zu nerven, stand immer noch im Raum. Einmal war ihm ein frustrierter Kommentar über die Lippen gekommen, und sie hatte sofort gemeint, dass es gerade Ticktock gemacht hatte und sich seine Bestrafung noch weiter verlängert hätte.
    
    Mit dieser Information konnte er natürlich nichts anfangen, denn er wusste nicht, von wie lange auf wie lange. Es kam ihm aber wie eine Ewigkeit vor.
    
    Dabei sprachen wir gerade mal von drei Tagen. Drei Tagen, in denen nichts zwischen Jule und Max lief. Keine Zeitspanne, die so vollkommen ungewöhnlich war. Plötzlich war es eine Ewigkeit für Max, denn plötzlich wollte er Jule mehr als je zuvor.
    
    Dabei war es noch nicht einmal so, dass Jule ihn vollkommen ignorierte. An einem Abend beispielsweise, schlich sie sich von hinten ans Sofa, als er gerade am Fernsehen war und zog seinen Kopf zu sich und dann säuselte sie wieder mit ihrer verdammt scharfen Stimme:
    
    „Ist es sehr schlimm?"
    
    Sie beugte sich zu ihm, und ...
    ... ihre Lippen waren ganz nah beieinander. Aber sie berührten sich nicht. Max roch ihre Haare, spürte ihre Wärme und sein Verlangen wuchs.
    
    „Es geht schon", stammelte er. Das klang nicht sehr überzeugend, und er überlegte, ob er noch etwas hinzufügen sollte, bitten sollte, flehen sollte.
    
    Aber Jule erriet seine Gedanken und meinte nur: „Vorsicht! Du solltest dir genau überlegen, was du jetzt sagst!"
    
    Wie kann man nur so gemein sein?, dachte er, aber er verkniff sich die Worte. Sie waren nicht das, was sie hören wollte. Stattdessen versuchte er sie zu umarmen, zu sich zu ziehen, sie zu küssen.
    
    Aber Jule blieb hart: „Finger weg! Setz dich auf deine Hände!"
    
    „Was?"
    
    „Unter die Oberschenkel."
    
    Natürlich gehorchte er.
    
    Mit ihren Fingerspitzen dirigierte sie sein Kinn zu sich, und sie gab ihm den Hauch eines Kusses.
    
    „Ich weiß, es ist nicht einfach für dich. Aber halte durch! Nur noch ein bisschen! Es wird sich lohnen. Okay?"
    
    Max nickte.
    
    „Sehr gut!" Damit zog sie sich zurück, und Max blieb reglos sitzen, weil er erwartete, dass sie etwas tat. Eine Überraschung für ihn hatte. Aber dann hörte er einen Augenblick später, wie in der Küche das Geschirr rappelte und sie die Spülmaschine füllte.
    
    Max konnte nichts anderes tun als seufzen. Er beschloss, selbst das Heft in die Hand zu nehmen. Er ließ sich etwas einfallen.
    
    Als Jule am nächsten Morgen aufwachte, hörte sie aus der Dusche Max singen. Max sang nie. Es war laut und es ging: „I said Na... nanananaaa... ...
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