1. Sanfte Dominanz


    Datum: 14.04.2018, Kategorien: BDSM Autor: byNaSchmi

    ... ihrer Seite gewesen. Es war jedenfalls ein Testballon gewesen, der sein Ziel nicht erreichte.
    
    Es nagte jedenfalls an ihr, und sie konnte es nicht für sich behalten.
    
    So fand sie sich irgendwann in einem Gespräch mit ihrer großen Schwester Leonie und erzählte ihr, was sie beschäftigte.
    
    „Naja, irgendwie hat uns die Routine schon eingeholt."
    
    „Wie, schon nach sechs Monaten?"
    
    „Ist doch auch normal. Wir streicheln nicht mehr jeden Tag Einhörner und tanzen unter dem Regenbogen. Ist ja auch normal. Wir haben beide stressige Jobs. Vor allem Max. Weißt du ja besser als ich."
    
    Leonie nickte erst, meinte dann aber gespielt bestürzt:
    
    „Wirklich? Tote Routine? Jetzt schon?"
    
    „Jetzt mach nicht so eine große Sache draus! So ist das halt, wenn man zusammenlebt. Zahnpasta und Klodeckel halt. Kleinigkeiten."
    
    „Pinkelt er etwa im Stehen?"
    
    Leonie konnte ein Miststück sein, sie wusste das auch, und sie hatte Spaß, ihre kleine Schwester aufzuziehen und diese beiläufige Bemerkung zu einer großen Sache aufzublasen.
    
    „Nein, tut er nicht! Und ich bereue jetzt schon, dass ich das gesagt habe! Vergiss es einfach! Themenwechsel! Wie findest du das Wetter? Ist es nur warm oder ist das Klimawandel?"
    
    „Wenn das so einfach wäre!", seufzte Leonie. „Dir ist schon klar, dass ich eine besondere Verantwortung habe für euch beiden Turteltauben."
    
    Jule verdrehte innerlich die Augen. Sie konnte es nicht mehr hören. Nur weil ihre Schwester Max und sie verkuppelt hatte!
    
    „Willst du ...
    ... meinen Rat?"
    
    „Für meine Beziehung? Von dir? Du meinst von meiner Schwester, die keine Beziehung halten kann, die länger dauert als ein One-Night-Stand?"
    
    „Aua! Das tat weh! Und das von meiner geliebten kleinen Schwester!"
    
    Jule antwortete zuerst nicht, um ihre Distanz zu zeigen, stattdessen nippte sie stumm an ihrem Latte Macchiato. Aber schließlich meinte sie: „Dann lass mal hören, was deine Weisheit zu bieten hat!"
    
    Leonie grinste. „Angebot und Nachfrage."
    
    „Was soll das denn heißen?"
    
    „Es geht um Angebot und Nachfrage. Wie in der Wirtschaft. Er will dich, du willst ihn. Aber wenn er dich immer haben kann, dann hast du eben keinen Wert für ihn. Du musst dich einfach teurer machen. Dann bemüht er sich mehr um dich."
    
    „Das ist dein Rat? Ich muss mich teurer machen? Angebot und Nachfrage? Und da wunderst du dich, dass ich nie auf dich höre? Ich bin doch kein Flittchen! Ich bin doch keine Nutte!"
    
    „Genau. Du musst das Gegenteil werden. Was Kostbares, um das man sich bemühen muss. Er muss dich richtig wollen. Und dafür musst du dich ein wenig rar machen. Deine kleine, du weißt schon", sie zeigte in Jules Schritt und Jule verdrehte die Augen. „...seltener anbieten, als er sie haben will. Du wirst sehen, er wird dir aus der Hand fressen!"
    
    Leonie grinste und Jule sah sie ungläubig an.
    
    „Du musst einfach die Kontrolle übernehmen. Eine Beziehung läuft nicht von allein. Wenn du was von ihm willst, dann musst du ihm sagen, was du willst."
    
    Jule verzog das Gesicht: ...
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