1. Trainerstunde


    Datum: 13.05.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: bybalance09

    ... Stimme. Der Verräter kam in aller Ruhe daher geschlendert.
    
    „Alles klar bei dir, Kumpel?"
    
    „Du wolltest mich umbringen! Ich kenne dich nicht mehr."
    
    „Quatsch!" Er grinste breit. „Ich hab' doch nur auf die Eier gezielt."
    
    Dann lächelte er freundlich in die Richtung des blonden Engels. „Hallo Steffi! Schön, dich zu sehen! Seid ihr gestern angekommen?"
    
    Steffi!
    
    Klar, das war ihre Stimme! Und ihre Beine! Steffi! Ich bewegte den Kopf ein wenig, so dass die Sonne jetzt von ihrem Kopf verdeckt wurde. Die Korona sah wie ein Heiligenschein für meinen Engel aus. Für meinen Ex-Engel, um genau zu sein. Schließlich hatte sie mich vor einem Jahr aus dem Paradies verjagt.
    
    „Ja, aber erst mitten in der Nacht", antwortete sie auf Fabians Frage. „Ich habe im Bus kein Auge zugemacht -- und jetzt schon um 10 die erste Trainerstunde! Dabei bin ich noch hundemüde."
    
    „Benny ist auch noch nicht ganz wach", frotzelte Fabian. „Allerdings liegt das vielleicht auch am Restalkohol."
    
    Er streckte mir die Hand hin und ich ließ mich von ihm hochziehen.
    
    Die Herrenmannschaft unseres Uni-Tennisvereins war schon seit drei Tagen hier am Gardasee, einquartiert in einer kleine Pension direkt neben der örtlichen Tennisanlage. Steffi hatte erst letztes Jahr bei der Damenmannschaft angefangen und ich hatte beinahe verdrängt, dass beide Teams die letzten vier Tage gemeinsam hier verbrachten.
    
    Ich verzichtete darauf, mir den Sand abzuklopfen, der meine komplette Vorderseite verzierte. Dicht ...
    ... vor dem Zaun -- und damit auch dicht vor Steffi -- blieb ich stehen. Sie war schön wie eh und je, eher noch durchtrainierter als früher. Das war aber auch schon der einzige Unterschied, den ich auf die Schnelle zu dem Bild feststellte, das ich jede Nacht in meinen Träumen vor mir hatte.
    
    „Hey, Steffi!"
    
    „Hey, Dreckbär!"
    
    Sie hatte recht. Ich wischte über mein Kinn und begutachtete das Ergebnis in meiner Handfläche, Diagnose: zentimeterdick Tennissand. Ich spürte ihn sogar noch zwischen den Zähnen.
    
    „Treffen wir uns nachher beim Mittagessen?", fragte ich. „Ich dusche auch vorher, versprochen!"
    
    „Klar treffen wir uns -- zusammen mit zwanzig anderen." Sie zwinkerte mir zu. „Aber erst spiele ich Tennis. Da ist schon der Trainer, ich muss los!"
    
    „Hol dir keinen Muskelkater!"
    
    „Zumindest werde ich keine Bauchlandung hinlegen wie gewisse andere Tennis-Genies."
    
    Wie immer hatte sie das letzte Wort. Mit kleinen Trippelschritten lief sie den Weg zum nächsten Platz entlang, die riesige Tennistasche über die Schulter geworfen. Mein Blick haftete nachdenklich an ihrem wippenden Tennisrock. Vier Tage Zeit und die acht Mädels von der Damenmannschaft in greifbarer Nähe: vielleicht ergab sich ja das eine oder andere Match -- Einzel oder Doppel.
    
    * * *
    
    „Und du willst wirklich nicht mitkommen?", fragte mich Fabian jetzt schon zum dritten Mal.
    
    Jeden Abend machten wir in dem kleinen Dorf unten am See einen drauf, soweit das in so einem Nest möglich war. Solange wir es nicht ...
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