1. Schulzeit 04


    Datum: 03.06.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bys_napples

    ... auflauerte und ihr seinen Schwanz zeigte und auf sie einredete. Ich konnte nicht verstehen, warum meine Mutter mit so einem Typen durchgebrannt war.
    
    „Horst, das Pferd", meinte Nadja. „Horst hatte einen Schwanz wie ein Pferd. Er hat ihn mir ja oft genug gezeigt."
    
    „Hat er dich auch ...?" fragte ich zögerlich.
    
    „Nein. Irgendwie tauchte immer meine Mutter auf, oder er hat dich am Fenster gesehen, wenn du uns beobachtet hast und ließ mich in Ruhe."
    
    Ich hätte nicht gedacht, dass Nadja mich bemerken würde und dachte kurz an Pferde-Horst. Dann waren meine Gedanken bei Ute, Nadjas Mutter. Nadja und Ute hätten bei Dämmerung leicht als Zwillinge durchgehen können. Ungewöhnlich groß, schlank mit kleinen, runden, perfekten Brüsten und langen, leicht rötlichen Haaren, die ihnen fast bis zum Steißbein reichten.
    
    „Meine Mutter wurde mit 15 von ihrem Stiefvater missbraucht und hat deshalb besonders auf mich aufgepasst. Dann hat sie einmal mit einem russischen Schriftsteller geschlafen und war mit mir schwanger. Der Russe hat sich dann mit Wodka umgebracht. Horst haben wir erst vor vier Jahren kennengelernt, er hat uns sich aufgenommen und hat für uns gesorgt. Dafür musste meine Mutter einmal in der Woche mit ihm schlafen, was ihr aber keinen Spaß gemacht hätte und eher zu Depressionen geführt hatte. In den letzten zwei Jahren haben sie dann gar nicht mehr miteinander geschlafen, da war Horst dann erst hinter mir her und hat dann wohl deine Mutter erkannt."
    
    „Erkannt?" ...
    ... fragte ich.
    
    „Na ja, so im biblischen Sinne halt. Gevögelt, gebumst, gefickt."
    
    Ich schaute etwas irritiert, wie Nadja das so sagte und lächelte dann.
    
    „Du bist gut in der Schule, was?"
    
    „Einserschülerin, Streberin. Fällt mir so zu. Ich kann nichts dafür", meinte sie und schaute fest auf die Straße.
    
    „Mag ich. Ich meine kluge Frauen. Wenn sie dann auch noch so gut aussehen wie du, erst recht."
    
    Nadja wurde rot und ich dachte, was mich denn jetzt reiten würde. Sie nahm meine Hand und wir gingen weiter Richtung Schule. Wie soll ich da noch gut rauskommen? dachte ich und schaute Nadja von der Seite an.
    
    In der Schule verabredeten wir uns für den heutigen Abend bei ihr und ich gab ihr einen Kuss auf die Wange. Aus mir würde schon noch ein Romantiker werden. Martin stieß mich an.
    
    „Hey Alex, alles in Ordnung? War das die Nadja aus der 12 B? Kennst du die näher? Kannst du mich mal vorstellen?"
    
    „Nein."
    
    „Was? Nicht kennen oder nicht vorstellen?"
    
    „Beides."
    
    Martin schob ab und Jasmin Gutbrot kam den Gang herunter geschlendert. Braungebrannt, mit bunten Flipflops, einer Hot-Pants und einem leichten Sweatshirt bekleidet kam sie auf mich zu und schob mich unter einen Treppenabsatz. Wir waren raus aus dem Gedränge und der Platz war so gut wie gar einsehbar.
    
    „Du hattest recht mit Gernot", sagte sie.
    
    „Was meinst du?" fragte ich.
    
    „Na, das mit den Schülerinnen. Aus dem Landschulheim kamen bisher fünf Anzeigen von Schülerinnen, die er massiv belästigt haben ...
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