1. In der Lüneburger Heide gibt es nicht nur Heidschnucken.


    Datum: 07.06.2019, Kategorien: Romantisch Autor: Weltensegler

    ... viel dunkler. Nebel hüllte alles ein. Heidi kroch immer weiter an mich ran: Halte mich ganz fest, ich habe Angst bei diesem Wetter. Dabei lachte sie so sehr, dass ich es nicht glauben konnte.
    
    Trotzdem war es schön, sie so im Arm zu halten. Alles war so neu und doch wie selbstverständlich. Der Nebel wurde so dicht, dass man nur noch vereinzelt den Wacholder sehen konnte. Er verschwamm so sehr, dass man wirklich glauben konnte, es verbergen sich hinter jedem Strauch die Geister.
    
    So etwas kann sicher nur in der Heide erleben, sagte ich zu Heidi. Sie nickte nur und kuschelte sich noch enger an mich. Eine Zeitung hätte sicher nicht mehr dazwischen gepasst. Dabei hielt sie immer noch meine Hand.
    
    Im Dorf angekommen, wurde ich schon ganz traurig, weil wir uns nun trennen mussten. Doch da fragte Heidi auch schon: Magst du bei uns Abendessen? Es gibt selbstgebackenes Brot und auch selbstgemacht Wurst.
    
    Das kann ich doch nicht machen, wir kennen uns doch erst 3 Stunden und da soll ich schon mit zu dir nach Hause. Klar, meine Eltern habe ich schon gesagt, dass ich evtl. einen Gast mitbringe.
    
    Jedenfalls habe ich das gehofft, nun geht es sogar in Erfüllung. Komm bitte mit. Es tut dir keiner etwas.
    
    Na, dann los. Wundere dich aber nicht, wenn ich nicht viel reden kann. Alles was ich hier schon erlebt habe, bringt mich ganz schön durcheinander.
    
    Du wirst dich wundern, nicht ich, sagt sie, dann nimmt sie wieder meine Hand und zieht mich mit sich.
    
    Nun stehen wir vor einem ...
    ... kleinem Häuschen. Es erscheint so klein, als wenn da keiner über 1,50 m reinpasst.
    
    Heidi macht die Tür auf und ruft: Mama, Papa, ich habe jemanden zum Abendessen mitgebracht. Ihr Vater schaut aus dem Wohnzimmer und die Mutter aus der Küche. Schön das du wieder da bist. Dein Gast ist uns herzlich willkommen.
    
    Das ist Alf, stellte Heidi mich ihren Eltern vor. Wir haben uns in der Kutsche kennengelernt. Wir haben uns so gut unterhalten, da wollte ich ihn noch nicht laufen lassen. Er wohnt übrigens bei Lore und Heinz. Ihr wisst schon, von dem haben sie ja schon erzählt.
    
    Ja, ja, meint da ihr Vater, die Dorfzeitung ist hier noch ganz schön fleißig.
    
    Wie ist es denn, dürfen wir Du sagen oder lieber, Herr ....
    
    Bleibt nur ja beim du, bin ich vielleicht etwas Besseres? Na, dann, ich bin der Heinrich, genannt Heini. Ich bin die Gertrud, alle sagen aber Trude zu mir.
    
    Wieder kann ich nur staunen, wie zwanglos hier alles geht. Keiner hält die Nase hoch, jedenfalls keiner von denen, die ich bisher kennengelernt habe.
    
    Nun erst komme ich dazu mich ein wenig umzusehen. So schnuckelig und gemütlich habe noch niemals gesehen. Überall noch alte Balken und auch sonst noch viel Holz. Die Küche sieht, trotz modernster Geräte, alt aus. Noch so richtig mit Kohleherd und Eckbank.
    
    Komme, setzt dich zu mir auf die Bank, fordert mich Heidi auf. Die beiden Stühle sind für immer reserviert.
    
    Bevor Heidi sich hinsetzt sie noch ihre Mutter, ob sie helfen darf. Bleib du nur sitzen, ich ...
«12...121314...29»