Treibjagd (4)
Datum: 10.06.2019,
Kategorien:
Medien,
Autor: Anonym
... schöne Frau bist.“
Ein zweifelhaftes Kompliment. Männer eben, oder was man so dafür hält. „Wo genau?“
„Na weißt du doch! Die Brüste und die Muschi und den Hintern. Stell dich doch nicht so an.“
„Ach, da bin ich also eine schöne Frau, ja, und an den übrigen Stellen nicht? Was ist mit Rücken, Haar, Nase, Augen, Wangen, Füßen, Händen, Armen, Bauchnabel, Ohrläppchen und so weiter?“
„Die übrigen Sachen habe ich doch selber. Und deine Füße wären mir jetzt zu dreckig, dein Hintern und dein Rücken sind übrigens auch ziemlich dreckig, muss ich schon sagen. Hast du dich im Schlamm herumgewälzt?“
Daran hatte ich bis jetzt noch keinen Gedanken verschwendet.
Ich muss ja wirklich aussehen, wie eine gesuhlte Wildsau. Ja klar, ich hatte mit den Kleinen in der Schlammsuhle gespielt und mich wild mit ihnen drin gewälzt und sie mit Modder beworfen, dass sie quiekten. Ich werde knallrot. Deshalb also hat sich hier kaum jemand für meine erotischen Qualitäten interessiert. Nur meine Brüste und mein Bauch sind schmutzfrei, weil mich der Hannes beim Grapschen mit den Händen abgewischt, und Jens-Eugen mir mit seinem Zweig die Schamlippen und das Poloch frei gefuchtelt hatte..
„Vielleicht liegt es ja auch daran, dass ich jetzt keinen hochkriege, weil du so dreckig bist“, versucht sich der Lange halbherzig zu rechtfertigen. Mir ist das wurscht, ich bin ja nicht seine Frau.
„Was machen wir da?“, frage ich zurück, nur um überhaupt etwas zu sagen.
Er schaut sich im Mahlwerk ...
... nach Besen oder Lappen um. Dann meint er:
„Ich könnte dich ja mit Mehl einstäuben, dann würdest du aber aussehen, wie ein weißes Gespenst.“
Weißes Gespenst? Ob man sie damit in die Flucht jagen könnte? Wohl kaum.
„Mit welchem Mehl?“
„Da, in den Säcken. Morgen ist hier ein Mittelalter-Festival mit richtigem Mühlenfest, Ritterturnier, Spießbraten, Brotbacken und allem Drum und dran.
Deshalb liegen auch schon die Mehlsäcke hier.
Ich brauche das Mehl nur da oben in den Trichter einfüllen, du stellst dich darunter und wirst komplett eingepudert. Mal versuchen?“
Da hat er sich tatsächlich schon einen der Säcke aufgebuckelt und schleppt ihn über eine kurze Leiter zum hölzernen Trichter über mir. Dort hängt er ihn hinein und entleert ihn vollständig.
„Ich bräuchte jetzt nur noch den Schieber ziehen, da, über deinem Kopf.“
„Ginge es nicht besser mit Wasser?“ Mir ist die Sache gar nicht geheuer.
„Ich glaube, Mehl ist kein gutes Gleitmittel, weißt du? Wasser ist besser.“
Ich will ihm ein wenig Mut und Hoffnung machen.
Er klopft sich mit der flachen Hand auf die Stirn. „Wasser! Na klar, ich Rindvieh! Wir haben doch unten noch einen Tank mit warmem Wasser, zum Händewaschen nach der Jagd und dem Ausweiden. Ich werde dir eine Schüssel voll davon holen. Aber Abwaschen müsste ich dich dann, einverstanden? Du bleibst schön festgebunden. Soll ich?“
„Na klar, das wäre mir schon recht, so, wie ich jetzt aussehe, will ich nicht mehr lange bleiben. Aber bitte ...