Sklavin für ein Jahr, letzter Teil
Datum: 19.04.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byPhiroEpsilon
... Metern links abbiegen."
*
Es stimmt wohl, dass man manche Sachen nicht verlernt. Mit Hilfe meiner neuesten besten Freundin vom Navigationssystem erreichte ich die Klinik nach nur dreimal falsch abbiegen.
Meine Nerven lagen blank, das Höschen juckte wie verrückt, und meine Brustwarzen rieben sich an dem Kleiderstoff wund. Zumindest bildete ich mir das ein.
Ich sprang aus dem Auto und raste zum Empfang. "Stefan Hoffmann", brüllte ich der Schwester ins Ohr. "Wie geht es ihm?"
Sie musterte mich abschätzig von oben bis unten. "Wer sind
Sie
denn?"
"Ich ..." "Haussklavin" war sicher das falsche Wort. "Freundin" mochte zu einem direkten Anruf bei einem der gelben Blätter führen. "Doktor Tiefenbach kennt mich", sagte ich ruhig. "Rufen Sie ihn."
Sie runzelte die Stirn und machte keine Anstalten, zum Telefon zu greifen.
"Sofort!" Ich kannte mich selbst nicht wieder. In meinem früheren Leben hätte ich niemanden mit so einer Kommandostimme angefaucht.
Sie sah offensichtlich, dass es mir ernst war und griff zum Telefon. "Ja, hier ist der Empfang. Eine junge Frau fragt nach dem Professor." Sie hielt das Mikrofon zu und wandte sich an mich. "Wie ist Ihr Name?" Sie gab ihn weiter, dann: "Gehen Sie in den zweiten Stock. Der Professor ist im OP."
Zweiter Stock. Ich raste los. Der Aufzug war sicher zu langsam, also joggte ich die große Treppe nach oben. Dort wartete ein junger Mann. "Sind Sie Fräulein Schubert?"
Ich konnte nur nicken. Ich sollte mein ...
... Training wirklich etwas härter gestalten.
Gott, wenn Stefan überlebt, trainiere ich ab morgen für den Triathlon!
"Herrn Hoffmann geht es den Umständen entsprechend. Er ist im OP und der Professor setzt ihm einen Stent ein."
Ich blickte ihn wohl sehr unwissend an.
"Ein dünnes Röhrchen, um die Wand der Ader zu stabilisieren, die den Herzinfarkt verursacht hat."
"Danke", keuchte ich. "Werde ich mir merken."
"Der Professor sagt, Sie sollen sich in die Cafeteria setzen. Er kommt sofort zu Ihnen, wenn die Operation vorbei ist."
"Danke", sagte ich; mein Atem hatte sich etwas normalisiert. Ich musste Anja Bescheid sagen, also griff ich ... nirgendwohin. Ich hatte keine Handtasche, im Kleid gab es auch keine; ich hatte Stefans Handy wohl im Auto liegengelassen.
"Shit!", vor mich hinmurmelnd machte ich mich wieder auf den Weg nach unten. Jetzt den Aufzug zu nehmen, wäre mir wie Schummeln vorgekommen. Aber nicht ganz so schnell wie zuvor.
Diesmal nahm ich mir auch Zeit, das Auto auf einen Parkplatz zu stellen. Wahrscheinlich hatte die Zicke am Empfang schon den Abschleppdienst angerufen. Dann ging es wieder zurück und hinauf in den zweiten Stock. Anja meldete sich immer noch nicht. Ich brachte sie auf den neuesten Stand und sagte, "Ruf mich auf diesem Handy zurück."
Keuchend kam ich oben an. "Cafeteria" hatte der junge Mann gesagt, also machte ich mich auf den Weg dahin.
*
Bei jedem Laut sprang ich auf, doch es dauerte noch eine Stunde, bis Doktor ...