1. Die Chefin hat Probleme


    Datum: 04.07.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byspkfantasy

    ... wackelnden Beinen ging. Ich wankte ins Bett zurück und zog einfach die Decke über mich und war binnen Sekunden wieder eingeschlafen.
    
    Als ich erneut aufwachte, warf ich einen Blick auf die Uhr und es war schon Mittag. Der Kopfschmerz war immer noch grausam, aber inzwischen war er aushaltbar. Der Geschmack in meinem Mund war ebenfalls erbärmlich. Gott, was hatte ich nur getrunken? Diesmal war ich eine der Alkoholleichen, die nicht am Brunch teilnehmen konnten. Wie konnte mir das nur passieren? Bisher war mir so etwas noch nie bei einer dienstlichen Veranstaltung vorgekommen. Die letzten Male, wo mir das privat passiert war, lagen mehr als fünf Jahre zurück. Im ersten Jahr nach der Scheidung war ich emotional nicht sehr stabil gewesen. Ein paar Mal war ich mehr als betrunken gewesen. Aber all das lag mehrere Jahre zurück. Ich war entsetzt!
    
    Ich rief bei der Rezeption an, um erst später abzureisen. Ich fühlte mich weiß Gott noch nicht in der Lage, die Heimreise anzutreten. Ich war immer noch taumelig und hatte Kopfschmerzen. Ich ging ins Bad und nahm eine lange heiße Dusche. Danach fühlte ich mich schon besser.
    
    Dann sah ich meine Sachen auf dem Stuhl und konnte mich ums Verrecken nicht daran erinnern, wann ich diese dorthin gelegt hatte. In dem Moment wurde mir auch klar, dass ich einen Fadenriss hatte. Ich konnte mich noch an einen Champagner-Cocktail an der Bar erinnern, aber nicht mehr daran, wie ich von der Bar in mein Zimmer gekommen war. Hatte ich deshalb nackt ...
    ... geschlafen?
    
    Ich packte langsam meinen Koffer und fuhr in Freizeitkleidung wieder in meine Wohnung. Ich ging auch früh ins Bett, da am nächsten Tage wieder die Arbeit auf mich wartete. Die nächste Woche wurde im Wesentlichen nur mit der Nachlese der Tagung verbracht. Ich kam kaum aus meinem Büro heraus. Das war eigentlich auch nichts Neues -- es war nach jeder dieser Tagungen so.
    
    8. René
    
    Der Flug von Singapur nach Deutschland war elend lang, weil das großräumige Umfliegen einer ausgedehnten Schlechtwetterzone erforderlich gewesen war. Die Fliegerei von Ost nach West war so schon kein Vergnügen, aber diese trotz des Umfliegens sehr durchschüttelnde Reise verschlimmerte das Erlebnis noch einmal. Dabei hatte ich Erfahrung, weil ich innerhalb eines Monats zumindest zwei bis vier Langstreckenflüge abspulte.
    
    Jetzt standen wieder zwei Wochen Deutschland an, bevor es nach Amerika ging. Es hatte mir nicht gefallen, als sich Maylin noch einmal gemeldet hatte und erklärt hatte, dass ihr Ehemann nun misstrauisch geworden war. Weitere Treffen wären solange nicht möglich, bis wieder Gras über die Sache gewachsen sei. Hoffentlich hatte Johanna sofort Zeit und war auch ‚verfügbar' für ein Treffen. Das klappte zwar meistens, aber auch nicht immer. Ich wusste, dass sie manchen Tagen nicht ‚verfügbar' für ein Treffen war, wenn diese gerade in ihre fruchtbaren Tage hineinfielen. Sie war verantwortungsvoll -- und das gefiel mir.
    
    Was mir aber noch viel mehr gefiel, war ihr spontanes ...
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