Die öffentliche Probe
Datum: 20.04.2018,
Kategorien:
Anal
Reif
Autor: AlexanderVonHeron
... Das Kochen immer wieder, auch wenn ich wie er einer Arbeit nachging.
Nein – jetzt ging das schon wieder los! Ich wollte ja gar nicht darüber nachdenken.
Lieber in die Musik hinein hören. Wenn diese Maria nur endlich begriff, dass das in einer anderen Tonart zu singen war. Moll, dumpfe Töne, nicht Dur – keine hellen. Keine Freudigkeit, sondern schon der drohende Unterton, der herüber kommen musste. So hatte es doch Leonard Bernstein angedacht. So sprachen doch seine Noten … ach …
Ich glaube, ich schüttelte den Kopf, vielleicht sogar erbost.
Mein Blick ging langsam wohl von der Leere weit über der idyllisch angelegten Bühne zurück in nähere Sphären. Das dort war nichts – sie konnte nicht singen. Schluss. Hoffentlich war sie nur Ersatz, der heute eben auch mal einspringen und üben sollte.
Erst jetzt bemerkte ich, wie er mich beobachtete. Oder dass ER mich beobachtete. Und wie eben! JA - ich kannte den Blick. Ich kannte vor allem DEN Blick!
Er schaute seitlich zu mir und musterte mich von oben bis unten und klebte förmlich an meinem Gesicht. Nun denn, wir saßen auf einer Bank, nicht alleine eben – da war es fast schon klar, dass er mir näher war, als ich es sonst toleriert hätte. Wie eben in den Öffis – da sitzt man auch fast Oberarm an den jeweils fremden gepresst, oder eben ein Abstand dazwischen, der gerade mal einer Handbreite ausmachte.
Ich starrte kurz in seine Augen, deren Farbe ich in der einfallenden Dunkelheit nicht auszumachen vermochte. Er war ...
... jünger als ich, wohl an die dreißig gehend. Seine dunklen Bartstoppeln ließen sein gar nicht kantiges Gesicht aber dennoch deutlich härter herüber kommen. Die weichen Konturen seiner Wangenknochen bekamen dadurch etwas kantiges. Seine Nase war sehr markant mit einem leichten Bogen und einem Haken darin. Römer, grinste ich - oben schmal, nach unten weiter werdend. Die Lippen waren für einen Mann ausgesprochen voll und formten einen schönen Mund. Er wäre noch schöner, wenn die Konturen mit einem feinen Stift gezeichnet worden wären, dachte ich mir instinktiv. Aber das war mit Sicherheit kein Thema.
Und nein – natürlich. Ich kannte ihn nicht, auch wenn er so tun wollte, rein von der Körpersprache her.
Ja klar, schnaubte ich fast verächtlich vor mich hin. In gewisser Hinsicht zwar nicht der Aufreißertyp aber dann eben doch. Und du bist durchschaut, mein Freundchen, grinste ich, würde ihn noch zappeln lassen und dann eben … ach Blödsinn.
Nein – kein Interesse, aber das musste man ja nicht gleich so schroff zeigen.
»Nicht begeistert von der Probe!«, stellte er fest. Die Aussage war allgemein gehalten, konnte für jeden gedacht sein, galt aber nur mir. Und nein, er hatte mich nicht direkt angesprochen – das war wohl wie die Angel an der etwas baumelte und man konnte ja sehen, ob wer anbiss.
Ich glaube, ich zuckte mit den Schultern. Eigentlich hatte ich gar nicht reagieren wollen, sondern nur abwarten, was denn da raus kommen sollte.
»Dann ist wohl nichts aus der ...