Die öffentliche Probe
Datum: 20.04.2018,
Kategorien:
Anal
Reif
Autor: AlexanderVonHeron
... erhofften Ablenkung geworden! Dann hat sich wohl sozusagen Scheiße auf Scheiße addiert … das ist dann echt Scheiße!«
Ich war erschrocken, wie sehr er mich hier analysierte und dabei auch noch richtig lag. Gar nicht so sehr erschrocken war ich über die vulgäre Sprache, an der mir ja sonst ganz sicherlich nichts lag. Nein – so was stieß mich sonst ab.
Ich sagte nichts und zog an der Zigarette, an deren Geschmack ich mich zwischenzeitlich gewöhnt hatte. Es war wohl auch so zu erkennen, dass ich nicht rauchte. Üblicherweise eben, wie gesagt. Aber was denn jetzt schon üblich. In Zeiten und Situationen wie diese – keine Frage!
»Du bist eine wunderschöne Frau und treibst dich hier allein umher. Was hat das wohl zu bedeuten?«
Was, hätte ich instinktiv fast aufgeschrien – per du sind wir jetzt auch schon. Und das mit dem Lob – schon klar, das war die Anmache. Das kannte ich zwar in dem Sinn schon lange nicht mehr, dass ich das auf mich bezogen gehört hatte. Es war lächerlich – und ja ich wusste es: das zählte nicht. Das war wie ein verbaler Reflex. Ein Ritus, vorausgehend dem Verlangen nach Paarung. Fast hätte ich lachen können, wenn ich innerlich nicht so leer gewesen wäre. Eine komische Leere, fast schon Gefühlslosigkeit, wie ich dachte.
Ich hätte ihm ja sagen können - »Na dann – fick dich am besten selber ...« Vielleicht ihm sogar eine knallen, was mir aber nicht lag. In jedem Fall aber entrüstet aufstehen und gehen, ihm wenigstens den Stinkefinger zeigen.
Aber ...
... nein - »jetzt war ich mal nicht so« und »jetzt bedeutete mir das gar nichts«, hörte ich mich in einer umgekehrten Rolle satirisch zitieren. Mein Mann hätte jetzt wohl bereits zum hundertsten Mal in der letzten Stunden angerufen. Ha, das geschah ihm recht, dass ich nicht mehr zu erreichen war. Und verdammt nochmal, ich will nicht an ihn erinnert werden.
Und scheiße – Maria sollten sie austauschen. Die sang wirklich schlecht. Wenn sie am Ende starb, dann war es wohl nicht Messer und nicht Gift, sondern die verheerenden Kritiken, die auf sie nieder prasseln mussten.
Ich hatte keine Ahnung, was er nun von mir wollte. Oder besser gesagt, das was ich dahinter natürlich erahnen konnte, das galt für mich nicht. Für was hielt er mich denn, der junge Sack. Zwar sah er wirklich nicht schlecht aus, aber das rechtfertigte schon gar nicht, dass er da herum balzte und baggerte wie wohl in seinen besten Jahren, die ich sicher hinter mir hatte … und er … naja, auch schon wieder Scheiße.
Wenn ich beim ersten Mal schwanger geworden wäre, könnte er mein Sohn sein. Und wie in aller Welt konnte ich nun nur an so einen Blödsinn denken, strafte ich meine Gedanken und schüttelte innerlich zumindest meinen wuscheligen Kopf.
Ich sprach also wieder nicht und starrte ins Leere den Hügel hinab. Was meinte er damit denn wirklich?
Er hockte auf der Bank, nicht sonderlich entspannt, eher nach vorne ein wenig gebeugt. Immer wieder vernahm ich ein leises Klicken aus seiner rechten Hosentasche. ...