Walburgas Erlebnisse
Datum: 14.07.2019,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Weltensegler
... Monat 100,-- DM mehr.
Ganz durcheinander, hauche ich nur: Das ist viel zu viel. Nein, antwortet er da, du verdienst eigentlich noch mehr. Das kann ich im Moment jedoch noch nicht machen. Doch Zeit kommt Rat.
Nun aber noch etwas ganz anderes. Ich habe schon lange bemerkt, dass du dich sehr gut mit Holger verstehst. Deshalb würde es mich freuen, wenn ihr beide heiraten könntet.
Nein, rutscht es mir da heraus. Nein, dass kann ich nicht. Es stimmt, Holger und ich sind sehr gut befreundet. Mehr aber auch nicht. Ich habe ihn gern, er mag mich, dabei soll es auch bleiben.
Schade sagt der Chef da. Wenn es dazu gekommen wäre, wüsste ich wenigstens, dass dieses Geschäft weitergeführt wird. Holger will es nicht. Ich bin kein Kaufmann, sagt er immer, wenn ich das Thema einmal anschneide. Ines möchte auch lieber studieren, als in so einem Nest zu versauern. Was sie genau machen möchte weiß sie wohl selber noch nicht.
Das tut mir nun sehr leid, trotzdem ändert es nichts an meiner Meinung. Wenn ich einmal heirate, dann nur aus Liebe. Daran gibt es nichts zu rütteln. Auch keine Sympathie, kein Geld und auch kein Geschäft. Dabei soll es mir dann ganz egal sein, wo ich lebe. Nur möglichst nicht in einer Großstadt.
Leider, muss ich nun sagen. Trotzdem verstehe ich dich. Genau das, hätte ich damals auch so machen sollen. Nicht auf das äußere achten. Dann würde meine Ehe vielleicht heute noch glücklich sein.
Schluss jetzt mit der Gefühlsduselei. Montag bist du ...
... Abteilungsleiterin und bleibst uns noch möglichst lange erhalten.
Meine Kollegen staunten zwar nicht schlecht, als der Chef ihnen am Montag in der früh mitteilte, das sie sich mit allem, was Textilien angeht, an mich wenden müssten.
Ein dummes Gesicht gab es. Genau von der Verkäuferin, die am faulsten war. Die hatte es scheinbar auf Holger abgesehen. Nun sah sie ihre Felle davonschwimmen.
Sonst waren wir bald eine verschworene Gemeinschaft. Wenn es etwas zu entscheiden gab, bezog ich immer alle mit ein.
Wenn es damals auch das Wort mobben noch nie gebraucht wurde, war es nichts anderes, was die anderen Verkäuferinnen und Verkäufer mit dies immer wieder maulenden Kollegin machten. Eines Tages wollte sie sich bei mir beschweren. Ich gab ihr nur den Rat: Rede mit ihnen oder gehe woanders hin.
Sie versuchte gar nicht erst, schönes Wetter zu machen. Am nächsten Tag lag die Kündigung auf dem Schreibtisch.
Wie gesagt, lief die Zeit nur so dahin. Ich war inzwischen fast 19 als unser Chef ganz plötzlich an einem Herzinfarkt starb. Vorhergegangen war ein gewaltiger Streit mit seiner Frau und der Tochter.
Noch vor der Beerdigung hatte ich schon meine Kündigung auf dem Tisch. Die Hexe war der Meinung, sie könnte alles besser machen. Zu meinem Glück hatte mir der Chef ein paar Tage vorher ein Super Zeugnis geschrieben.
Als wenn er seinen Tod vorausgeahnt hat, gab er mir das Zeugnis, obwohl keiner ahnen konnte, was da auf uns zukommt.
Vier Wochen blieben mir nun Zeit, mir etwas ...