1. Die Goettin


    Datum: 07.03.2018, Kategorien: BDSM Autor: byAdlerswald

    ... wobei ich diese Frau allerdings mit meinen Blicken fast auffraß, was diese mit einem entzückenden Lächeln bemerkte. Mit einem Schreckensschrei des jungen Mannes fiel eine Flasche Wodka zu Boden und zerschellte klirrend.
    
    „Johann, du nichtsnutziger Tölpel, pass doch auf" zischte die Frau und machte einen Satz zur Seite. Ihre Stimme war zornig.
    
    Dann wandte sie sich mir aufreizend lächelnd zu und seufzte entschuldigend: „Die Domestiken sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren".
    
    Ich nickte nur, denn mein Hals war wie zugeschnürt. Der junge Mann hatte seine Tätigkeit beendet und hielt der Frau mit demütig gesenktem Kopf die hintere Türe auf. Mein Traum verschwand hinter getönten Scheiben. Die Limousine rollte leise brummend an und ließ mich mit meinem inneren Aufruhr zurück. Wie in Trance wollte ich gerade in mein Auto einsteigen, als mein Blick auf ein kleines Handtäschchen fiel, das auf dem heißen Asphalt lag. Ich bückte mich und hob es auf. Das Parfüm dieser Frau umschmeichelte meine Nase. Mit einem Satz saß ich in meinem Auto und öffnete das Behältnis aus Stoff. Neben einem duftigen Taschentuch, das mit Blumen bestickt war, und einer kleinen Parfümflasche fand sich eine Visitenkarte, die meinem Traum einen Namen gab. Sie hieß Viktoria und wohnte laut der Eintragung auf einem Landgut außerhalb der Stadt.
    
    Ich drückte mit Entzücken und Erschauern das leichte Seidentuch an meine Nase und zog den betörenden Duft in mich ein, wobei ich innerlich jubelte: „Sie hat ...
    ... mich wahrgenommen. Sie hat das Täschchen fallen lassen, weil sie mich wieder sehen will. Ich werde ihre Nähe erneut genießen dürfen".
    
    Am Nachmittag fuhr ich aufs Land und als ich vor einem hohen schmiedeeisernen Tor stand und den Klingelknopf drückte, hatte ich Herzklopfen.
    
    Der junge Mann kam den langen Kiesweg entlang und musterte mich mit abweisendem und erstaunten Blick, während er fragte: „Mein Herr, was gibt meiner Herrin die Ehre ihres Besuches?"
    
    Als ich, das Täschchen schwenkend, erklärt hatte, sie habe das verloren und ich wolle es ihr zurück bringen, bekam ich zur Antwort, wobei das Tor, wie von unsichtbaren Händen getrieben, aufschwang: „Mein Herr, ich werde sie meiner Herrin melden. Bitte, folgen sie mir".
    
    In der großen Eingangshalle des Gutshauses, die verschwenderisch möbliert war, ließ er mich allein.
    
    Nach wenigen Augenblicken war er zurück mit den Worten „Meine Herrin erwartet sie" und führte mich in einen Raum, dessen vornehmer Flair mir fast die Luft nahm. Ich fühlte mich klein und unbedeutend, obwohl ein solches Gefühl zu empfinden, nicht meiner Natur entsprach. An Stirnseite stand Viktoria, als ob sie aus weißem Marmor gemeißelt sei. Hoch aufgerichtet, in einen wallenden Überhang gehüllt, reichte sie mir hoheitsvoll ihre Hand zum Handkuss.
    
    „Ich danke ihnen. Ich habe mein Täschchen schon schmerzlich vermisst. Darf ich sie als Ausdruck meines Dankes zu einer Tasse Tee einladen?"
    
    Ich krächzte mit belegter Stimme: „Oh ja gern. Es ist eine ...
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