1. Die Mitte des Universums Ch. 31


    Datum: 24.04.2018, Kategorien: Erstes Mal Autor: byBenGarland

    31. Kapitel -- Eine Nacht mit Tina in Saigon
    
    Da mein Reisepass kurz vorm Ablaufdatum war, musste ich Mitte Februar, drei Wochen nach Tet, aufs Konsulat in Ho-Chi-Minh-Stadt, einen neuen beantragen. Ich hatte erst überlegt zu warten, bis Tuyet nach Saigon umgezogen sein würde, aber die Zeit wäre zu knapp gewesen. Es dauerte wohl mindestens vier, eher sechs Wochen, bevor der neue Pass da war, und dann brauchte ich ja noch ein neues Visum. Immerhin würde ich Tuyet sehen können, wenn ich den neuen Pass dann Ende März abholte. Das Konsulat verschickte keine Reisepässe mit der Post.
    
    Ich hatte meine Reise nach Saigon Tuyet gegenüber erwähnt, aber sie hatte nur gelacht und mich erinnert, dass sie mittlerweile einen festen Freund hatte und sich nicht sicher war, ob sie sich weiter mit mir treffen konnte. Na gut, das war ja noch eine Weile hin, aber es klang wirklich, als ob sie es ernst meinte, was schon eine herbe Enttäuschung wäre. Egal, sie sagte mir, ich sollte doch versuchen, mich mit meinen ehemaligen Schülern zu treffen.
    
    Nun war das aber nicht dasselbe. Mit Tuyet hatte ich grandiose sexuelle Abenteuer erlebt und konnte mir bislang relativ sicher sein, dass das auch beim nächsten Treffen der Fall sein würde. Ich konnte aber nicht davon ausgehen, mit meinen ehemaligen Schülern ähnliche Höhen der Erregung und Befriedigung zu erklimmen. Und mit wem würde ich mich denn treffen? Taylor? Na, die sah ganz hübsch aus, aber ihre ältere Schwester war geiler. Doch die war auf ...
    ... der Polizeiakademie in Hanoi und wohl auch schon verlobt.
    
    Phuong, der ich letzten Sommer versucht hatte, das Schwimmen beizubringen, war wohl auch in Saigon, aber irgendwie gefiel mir nicht, sie einfach so anzufunken. Wir redeten ja nie miteinander, waren nicht einmal auf Facebook befreundet, und dann sollte ich ihr schreiben, dass ich mich mit ihr treffen wollte? Sie war ja nicht blöd und hätte sofort gewusst, worum es ging. Aber zum Geschlechtsverkehr als Zeitvertreib war sie nicht der Typ. Ich wollte auch die famosen Erinnerungen an den letzten Sommer nicht verstellen.
    
    Lustigerweise hatte Tuyet eine Idee: Tina. Ich weiß gar nicht, wie Tuyet auf sie kam, aber Tina war wirklich sehr ansehnlich, doch auch irgendwie ein wenig seltsam. Sie hatte immer die gleichen Klamotten getragen, obwohl ihre Familie alles andere als arm war, und ich wusste überhaupt nicht, was sie in ihrer Freizeit machte. In gewisser Weise war Tina ein Mysterium. Ja, sie war strebsam und wusste sich zu benehmen, aber sexy war das nicht unbedingt.
    
    Ihre Mutter war Englischlehrerin und wohl sehr darauf bedacht, dass ‚Tina' gute Noten be- und nie vom rechten Weg abkam. Tina hieß natürlich nicht Tina, aber das war der Name, den sie sich selbst für den Englischunterricht gegeben hatte, wie es hier Usus war. Und irgendwie sah sie auch wie eine Tina aus. Ihr wirklicher Name war Khanh. Falls wir uns wirklich sehen sollten, würde ich sie fragen, welchen Namen sie bevorzugte.
    
    Tuyet und Tina waren auf der ...
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