1. Die Mitte des Universums Ch. 15


    Datum: 13.09.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byBenGarland

    ... will," sagte sie bestimmt. „Aber, ja, ich weiß schon, dass es besser wäre, das Kind gemeinsam großzuziehen."
    
    „Aus der Sicht eines Vaters wäre es fair, ihm zu sagen, dass Du ein Kind von ihm erwartest. Zieh nicht einfach wortlos weg. Und wenn er wirklich völlig aufgekratzt ist und das klasse findet, solltest Du Dir überlegen, ihn zu heiraten, auch wenn Du ihn nicht liebst. Wenn er eher lauwarm reagiert, wäre es wohl besser, das Kind allein großzuziehen."
    
    "Wahrscheinlich hast Du recht," antwortete sie. „Er holt mich morgen Abend mit dem Auto vom Flughafen ab. Da kannst Du ihn kurz aus der Entfernung sehen, und ich erzähl ihm dann auf der Heimfahrt, dass ich schwanger bin," versprach sie.
    
    Da wir das erstmal geklärt hatten, gingen wir über die Brücke zum alten Kaiserpalast. Die Wolken sahen spektakulär aus, aber es würde wohl bald wieder regnen. Es war ein bisschen kühl, aber nicht unangenehm. Wir hielten uns an den Händen, und alles schmeckte ein wenig nach Abschied.
    
    Aber das war kein unangenehmes Gefühl. Wir fühlten uns gut miteinander, und das Leben ging weiter. Zwischen uns war ja nichts Schlechtes passiert. Ihre Schwangerschaft war vielleicht nicht die beste Lösung, aber was sollte sie denn machen?! Auf ihren Traummann warten? Nun, das hatte sie über zehn Jahre probiert. Ich hoffte nur, dass ihre Eltern vernünftig reagieren würden. Sie würden wahrscheinlich mich als den Schuldigen ausmachen, da ich sie ja, in ihren Augen, zum Sex angestiftet hatte. Vielleicht ...
    ... würden sie auch annehmen, dass die Idee mit dem Baby meine gewesen war.
    
    Am Palast kauften wir Eintrittskarten und gingen rein.
    
    „Warst Du schon mal hier?" fragte ich sie.
    
    „Ja, vor zwanzig Jahren, als Kind, mit meinen Eltern" lachte sie. „Und Du?"
    
    „Ja, das erste mal mit Kiet, einem unserer Schüler. Erinnerst Du Dich an ihn? Als wir mal das Wochenende spontan freibekommen hatten," sagte ich. „Ich habe ihm damals von Dir erzählt; wie verliebt ich in Dich war. Mit meiner Frau war ich auch schon hier. Als sie schwanger war, übrigens" fügte ich noch an.
    
    Wir schlenderten zwischen den verschiedenen Gebäuden hindurch, und ich versuchte, mich zu erinnern, wie es damals hier ausgehen hatte. Wir unterhielten uns über die Reisen, die wir als Kinder mit unseren Eltern unternommen hatten. Ab und zu staunte ich wieder, wie schön sie aussah. Da es wärmer geworden war, trug sie ihren Blazer über dem Arm.
    
    „Komm, wir machen mal ein Foto!" schlug sie plötzlich vor.
    
    „Lass es nur Deine Mutter nicht sehen!" warnte ich.
    
    „Ach, meine Mutter ist wohl nicht das Problem hier. Eher Deine Frau," sagte sie relativ ernst.
    
    Nguyet postete so gut wie nichts auf irgendwelchen Webseiten, so machte ich mir keine Sorgen. Und wir hatten ja noch keine einziges Foto von uns beiden.
    
    Wir waren jetzt an der Nordwestecke des Palastes und würden sozusagen von jetzt an wieder zurücklaufen. Da die Wolken aber bedrohlich wirkten, schlug ich vor, in das Café über der Straße zu gehen. Als wir beim ...
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