1. Thao 27


    Datum: 15.09.2019, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... gönnen."
    
    Annas Augen füllten sich neuerlich mit Tränen.
    
    „Ich habe mich nicht eingelebt. Ich will wieder nach Hause."
    
    Thao stöhnte. Das Kind fing lauthals zu schluchzen an, beinahe so, als ob ein Damm in der Kleinen gebrochen wäre. Minimaus sprang sofort darauf an, stupste Anna mit ihrer Schnauze an und legte ihr den Kopf in den Schoß.
    
    „Bist du noch nicht lange hier?"
    
    Anna schüttelte ihren Kopf.
    
    „Und warum gefällt es dir nicht? Hier sind lauter Kinder, denen es ähnlich geht wie dir. Ist doch viel leichter für dich, hier Freunde zu finden, als anderswo."
    
    „Ich will wieder nach Hause. Nimmst du mich mit, wenn du übermorgen gehst? Ich kann dir auch Geld dafür geben."
    
    Thao seufzte.
    
    „Deine Eltern würden dich wieder herschicken, Anna. Selbst wenn ich dich wieder nach Hause bringen würde. Einfach deshalb, weil es dir hier besser geht. Es wird ja nicht für immer sein. Und dann kannst du wieder zu ihnen zurück."
    
    „Ich möchte wieder zu meiner Mama."
    
    Anna kämpfte immer wieder mit ihren Tränen, doch vergebens. Thao holte sich einen Stuhl und setzte sich ihr gegenüber.
    
    „Magst mir sagen, warum du so gemein zu mir warst?"
    
    Anna blickte in ihren Schoß.
    
    „Ich dachte, Ines schickt mich wieder nach Hause, wenn du es ihr sagst."
    
    Dieser kindliche Gedanke des Mädchens brachte Thao unverzüglich zum Lachen.
    
    „Schwestern im Geiste, geiler Plan."
    
    Sie hielt dem Mädchen ihre geschlossene rechte Faust hin. Die aber sah sie nur fragend an und wusste ...
    ... nicht, was die Punkerin von ihr erwartete.
    
    „Du musst mit deiner Faust dagegen kloppen."
    
    Anna tat es.
    
    „Aua! Blöde Kuh! Nicht so fest."
    
    Es war gespielt, doch das Mädchen im Rollstuhl durchschaute es nicht.
    
    „Auf jeden Fall hast du Talent dafür, jemanden so richtig wahnsinnig zu machen. Glaub mir! Das kann ich beurteilen."
    
    Thao lachte und freute sich, dass es Anna besser zu gehen schien.
    
    „Weißt was? Ich male dir ein Bild und das schickst du deinen Eltern, okay?"
    
    Anna sah sie traurig an, antwortete aber nicht. Die Punkerin kämpfte mit sich, um nicht zu resignieren.
    
    „Anna, deine Eltern wollen dir doch nichts Böses. Sie möchten, dass du hier lernst, mit allem umzugehen. Und da gibt es bestimmt schlechtere Einrichtungen, als diese hier. Zeig ihnen, dass du lernst, dann bist du wieder zu Hause, so schnell kannst gar nicht gucken."
    
    Anna nickte, das hatte man ihr alles immer und immer wieder erklärt. Es hatte ihr trotzdem nicht geholfen.
    
    „Vor einem Jahr habe ich in den Ferien Volleyball gespielt. Den ganzen Tag lang. Ich konnte viel höher springen, als alle anderen."
    
    Sie sah Thao traurig an.
    
    „Ich werde das nie wieder können."
    
    Die Punkerin runzelte die Stirn.
    
    „Und? Ich habe nur in der Schule Volleyball gespielt. Das heißt ... auch nur wenige Minuten. Hab der Inga den Ball voll in die Fresse gedrückt, ab dem Moment hat die Lehrkraft auf mein Mitwirken verzichtet."
    
    Die Punkerin lachte heiser auf.
    
    „Umgebracht hat mich dieser Mangel bisher ...
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