1. Thao 27


    Datum: 15.09.2019, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... glücklich zu sein?"
    
    Xena hob ihre Schultern.
    
    „Ich müsste es tun, um deine Nähe ertragen zu können."
    
    Sie sah ihn mitleidig an.
    
    „Versuche nicht, nach einem Ausweg zu suchen! Das habe ich schon getan, viele Tage und ebenso viele Nächte, glaub mir das. Es gibt da leider keinen. Such dir eine normale Frau, Günter. Eine, die dich glücklich machen kann, so wie du es verdienst."
    
    Beinahe zehn Minuten lang saßen sie sich schweigend gegenüber. Dann endlich zeigte Günter eine Reaktion. Zu ihrer Überraschung nickte er.
    
    „Ich liebe dich trotzdem, Xena. Aber du hast recht. Ich könnte das nicht. Auch nicht für dich."
    
    Xenas Herz zog sich zusammen. Trotzdem stand sie auf, setzte sich zu ihm und schloss ihn in die Arme.
    
    „Weißt du was? Dass du ehrlich zu mir bist, das rettet so viel für mich. Ich werde dich nie vergessen, Amelie, Thao und Karl auch nicht."
    
    „Aber warum willst du denn weg? Du kannst doch bei uns bleiben! Ich mag dich, Xena, und wenn es dir nicht gut geht, bin ich für dich da."
    
    Die Domina seufzte, schüttelte aber ihren Kopf.
    
    „Ich will woanders neu anfangen und mein Leben so gestalten, wie es zu mir passt, und mich nicht länger Illusionen hingeben. Ich bin eben, was ich bin, und muss versuchen, das Beste daraus zu machen. Lass mich gehen, Günter. Ohne Vorwürfe, ohne Streit. Ich will dich einfach so in Erinnerung behalten, wie du bist. Ich habe dich nämlich sehr gern."
    
    Xena biss sich auf die Lippen. Günter stand auf und nickte ihr zu.
    
    „Okay. ...
    ... Wir sehen uns nicht wieder?"
    
    Die Domina schüttelte den Kopf.
    
    „Nein! Tun wir nicht."
    
    Amelies Bruder ging zur Wohnungstür. Er konnte nicht wissen, dass einige Tage zuvor auch Karl durch diese hindurch aus Xenas Leben verschwunden war. Er öffnete sie und drehte sich ein letztes Mal um. Xena stand an dem großen Fenster und blickte in die Nacht hinaus. Er würde diese Frau niemals vergessen können.
    
    Die Domina hörte das Klacken der Tür, dann war sie mit sich und ihrer Welt wieder allein. Sie kannte dieses Gefühl nur zu gut, dennoch versetzte es sie jedes Mal aufs Neue in Angst. Einsamkeit breitete sich in ihr aus, der Reichtum der letzten Monate schien verflogen zu sein. Sie hatte Freunde um sich gehabt, beinahe eine Liebe zugelassen, Freude an Dingen gewonnen, die ihr auf ewig verloren schienen ... und dennoch hatte sich all dies wie eine Fata Morgana verflüchtigt. Hatte sie falsch reagiert? Nein! Die Menschen würden sich an der Domina, die sie nun einmal war, immer wieder stoßen.
    
    70. Thaos letzter Tag
    
    Die Nacht im Behinderteninstitut erwies sich für das Punkermädchen auf doppelte Weise grausam. Nicht nur, dass sie unentwegt an Karl denken musste, auch die Kleine kam ihr immer wieder in den Sinn. Anna suchte einen Halt an diesem Ort, etwas, woran sie sich festklammern konnte, damit ihr der Aufenthalt erträglicher werden würde.
    
    Das Punkermädchen selbst war hin und hergerissen. Keine Frage, es war schön hier, doch fortwährende Untätigkeit steht jemandem, der über ...
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