1. Thao 27


    Datum: 15.09.2019, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... nicht, Thao."
    
    Die Punkerin sah Rüdigers Wagen langsam ein Stück die Straße hinunterrollen, bis er sich schließlich auf den Parkstreifen stellte. Scheiße, sie war wirklich dankbar, dass er für sie da war. Er wirkte jetzt gar nicht mehr so hässlich und abstoßend auf sie, wie bei ihrer ersten Begegnung. Eine Parallele kam ihr in den Sinn, augenblicklich begann sie sich zu schämen.
    
    Thao blickte auf die Fassade des Hauses, durch das Balkonfenster ihrer Wohnung drang Licht nach draußen. Langsam ging sie zur Tür, das beklemmende Gefühl in ihrem Magen wurde immer unerträglicher. Sie drückte den Lichtschalter und überflog die Namensschilder. Sie blieb an dem ihrer Vermieterin hängen, urplötzlich kam ihr ein Gedanke. Kurz entschlossen drückte sie den Klingelknopf. Hundegebell wurde laut, Licht ging im Hausflur an, dann hörte sie ein Knacken im Lautsprecher.
    
    „Könntest du mich reinlassen? Ich bin es, Thao."
    
    Anelise schien eine Weile zu brauchen, den gehörten Namen einordnen zu können.
    
    „Ach klar, Karls Freundin. Tut mir leid. Ich habe dich schon beim Umzug vermisst. Katja hat mir erzählt, du würdest nachkommen."
    
    Der Türöffner surrte, dann war Thao auch schon im Flur.
    
    „Warum hast nicht bei Karl geklingelt?"
    
    Anelise schien die Antwort auf ihre Frage selbst gefunden zu haben.
    
    „Scheiße, klar. Du willst ihn überraschen stimmt´s?"
    
    Die Punkerin nickte.
    
    „Ihr seid ja süß!"
    
    Der Spitz der jungen Sri-Lankanerin schnüffelte an Thaos Jeans, dann wurde er auch schon ...
    ... von seiner Besitzerin hochgehoben.
    
    „Ich wäre da so gerne Mäuschen."
    
    Das Punkermädchen war immer noch erstaunt, wie seltsam dieses fehlerfreie Deutsch zu Anelises fremdländischem Aussehen passte.
    
    „Viel Spaß euch beiden!"
    
    Sie zwinkerte Thao noch einmal zu und schloss dann die Wohnungstür hinter sich.
    
    Die Punkerin stand vor dem Treppenabsatz, holte noch einmal tief Luft und nahm dann jede Stufe einzeln. Sie nahm sich vor, die Gedanken aus ihrem Kopf zu drängen und einfach den begonnenen Weg weiterzugehen.
    
    „Scheiße!"
    
    Thao blickte auf den Klingelknopf. Auf dem Schild darüber war noch kein Name zu lesen. War sie der Grund dafür? Wieder ermahnte sie sich, ruhig zu bleiben, hob ihre Hand und drückte mit dem Zeigefinger ihrer rechten Hand auf den Schalter.
    
    Eine Nullachtfünfzehn-Klingelmelodie durchdrang die Stille. Thao schloss ihre Augen, als sie Schritte hörte, die sich rasch näherten. Karl fragte nicht erst, wer da zu so später Stunde noch vor der Tür stand. So hörte sie den elektrischen Öffner der Haustür, sah die Wohnungstür sich öffnen und blickte in das erstaunte Gesicht des Menschen, welchen sie so sehr liebte und dessen Augen sie in diesem Moment anstarrten, als würde sie ein Trugbild narren.
    
    Ihre Blicke trafen sich, beide waren in diesem Moment unfähig, sich zu bewegen oder auch nur ein einziges Wort über die Lippen zu bringen. So sahen sie sich einen schier endlosen Moment lang stillschweigend an. Nicht nur ihre Augen waren feucht geworden, auch ...
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