1. You And Me against the World Ch. 04


    Datum: 26.09.2019, Kategorien: Schwule Autor: bygaldranorn

    ... ihn so sehr an jemanden erinnerten, den er für immer verloren hatte... Ville wollte nicht, dass sie seinetwegen blutige Tränen vergaßen.
    
    „Wie du es willst", brachte er nach einiger Überwindung über seine Lippen. Sich dieser Zoëy zu beugen, ging ihm verdammt gegen den Strich. Aber er hatte keine andere Wahl, wenn er Mona behalten wollte.
    
    Ergeben schloss Ville die Augen. Mona brauchte ihn... Sie brauchte jemanden, der auf sie aufpasste. Sie war so zerbrechlich, so leicht zu verletzen... Er wollte sie bewahren vor allem Schmerz auf Erden, und wenn das hier die Prüfung dafür war, wie viel er wirklich bereit war für sie zu geben, dann... sollte es halt so sein. Zoëy hin und her und zum Mond und wieder zurück, für Mona würde er barfuß durch die finstersten Höllen gehen. Beziehungsweise diesen abscheulichen Zamzam über sich ergehen lassen.
    
    Zoëy ließ sich mit selbstzufriedener Miene in ihren Thron sinken, streute mit linker Hand irgendetwas in den Kessel, das den Rauch blauschwarz verfärbte, und Ville kam der an ihn gestellten Erwartung mit fest zusammengebissenen Zähnen nach. Der Geruch der schwarzen Rosenblätter und des Öls auf den Decken machte ihn schier wahnsinnig, aber er zwang sich, das durchzuhalten.
    
    Mona zuliebe, Mona zuliebe. Das war sein einziger Gedanke.
    
    Mona zuliebe schaffe ich das.
    
    Und dann irgendwann, als seine Gedanken sich längst abgeschaltet hatten und er nur noch funktionierte, spürte er plötzlich, wie ihn seine Kräfte verließen. Er schaffte es ...
    ... gerade noch, von Mona und dem Diwan hinunterzuklettern, dann gab sein Körper dem fahlen Schwindelgefühl einfach nach.
    
    Vielleicht war das Aphrodisiakum zu stark gewesen, oder die verdammten Räuchereien hatten ihm zu heftig zugesetzt, vielleicht war auch einfach seine Seele zu sehr in Mitleidenschaft gezogen worden... Er wusste bis heute nicht, woran es lag. Fakt war, dass er kollabierte, kaum dass er den klammen Steinboden des Kellers unter seinen nackten Füßen spürte. Das Letzte, was er noch mitbekam, war Monas erschrockenes Schreien.
    
    Dann tauchte sich die Welt um ihn herum gnädigerweise in gefühlloses Schwarz.
    
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    Flash.bacK ~ En.dE
    
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    Und manches Mal hatte er noch heute auszubaden, dass er damals zusammengebrochen war und Zoëys geheiligten Zirkus damit gestört hatte. Es war ja auch nicht genug, dass allein die Erinnerung daran ihn Nacht für Nacht aufs Neue quälte...
    
    Ville stieß ein grottenolmtiefes Seufzen aus und rollte sich ein wie ein kleines Kätzchen auf dem knartschenden Holzboden zusammen. Sturmerprobt, aber doch so verletzbar.
    
    Er spürte in jedem Muskel bleierne Müdigkeit und wollte ihr schon nachgeben, als sich plötzlich die Falltür mit leisem Ächzen öffnete und sich jemand mit geübtem Griff gekonnt durch die Öffnung schwang. Jemand Schwarzhaariges, der Villes erschrockenen Blick genauso geschockt erwiderte, kaum dass der ihn im Halbdunkel ausmachte.
    
    Ville richtete sich abrupt auf.
    
    Jona.
    
    Was wollte der denn hier?!
    
    * * *
    
    Kapitel ...
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