1. Die Doppelinsel Kapitel 02.1


    Datum: 08.10.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    ... Stück wurde aus dem Leib geschnitten und so weiter verarbeitet, dass man es zum trocknen auf die Büsche legen konnte. Hier in der Nähe des Strandes war es nicht nur sonnig sondern auch windig und von daher trocknete es, in dünne Scheiben geschnitten, in sehr kurzer Zeit. Nur die besten Fleischstücke wurden beiseitegelegt. Sie sollten sofort verbraucht werden.
    
    Vier Stunden später hatte sich die unmittelbare Umgebung des Strandes vollkommen verwandelt. Wohin man auch sah, soweit das Auge reichte, hing oder lag Fleisch in den Büschen. Trotzdem schafften sie es nicht, das ganze Tier zu zerteilen. Dafür war es einfach zu viel. Zum Schluss blieb noch ein kleiner Teil davon übrig, vor allem die Unmengen von Fett, welches jetzt in den Wellen vor dem Strand an der Wasseroberfläche schwamm. Mehr konnten sie einfach nicht verwerten.
    
    Am Abend waren dann alle Sorgen für wenige Stunden vergessen. Hatte man die letzten Wochen schon von recht karger Kost leben müssen, war es an dem Abend vollkommen anders. Kiloweise Fleisch würde über ein großes Feuer gehalten und garte vor sich hin.
    
    Wenig später zog der Duft von Gebratenem durch die neue Siedlung. Es war so viel, dass sogar Sari heute ohne Gegenleistung an dem Mahl teilnehmen konnte. Auch wenn sie nicht am zerteilen der Beute teilgenommen hatte. Dafür war sie sich zu fein, immerhin hätte sie unter Umständen tief in Blut stehen müssen und das ging gar nicht. Aber das war heute Abend egal. Heute wurde nur gefeiert und alle schlugen ...
    ... sich nach langer Zeit mal wieder die Bäuche voll, bis sie nicht mehr konnten und selbst dann ging noch was rein.
    
    Die Nacht konnten nur die wenigsten schlafen. Sie wurden von ihren dicken Bäuchen gequält, doch die Qual nahmen sie gerne in Kauf.
    
    Am nächsten Tag gingen sie wieder an den Strand und begannen alles aufzuteilen. Jeder sollte die gleiche Menge bekommen, egal wer er war, denn alle hatten ein Anrecht darauf. Auch wenn einige anderer Meinung waren und Sari nichts abgeben wollten. Doch ihr Anteil war viel zu gering, um auf die anderen aufgeteilt, wesentlich mehr für die anderen zu ergeben.
    
    Nur wenige Tage später kam dann die Ernüchterung. Wenn auch die meisten versuchten mit ihrem Anteil sparsam umzugehen, verbrauchte er sich schneller als gedacht. Wieder standen sie vor der quälenden Frage, wie sie es weiter schaffen sollten. Einige waren sogar der Meinung, man sollte der Göttin des Berges etwas opfern. Rahani würde ihnen vielleicht etwas dafür schenken. Was das sein sollte, wussten sie allerdings auch nicht. Die anderen meinten nur, dass sie Feuer genug hätten.
    
    Die Stimmung wurde immer gespannter. Keiner gönnte dem anderen etwas und in der Siedlung war kaum noch jemand anzutreffen. Alle waren auf ihren kleinen Feldern anzutreffen die sie gegen jeden eventuellen Dieb sicherten. Keiner traute mehr dem anderen und sie verließen die Parzellen nur, um Wasser zu holen oder ähnliches. Selbst nachts hockten sie noch auf ihrem bestellen Stückchen Land und starrten in ...
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