1. Die Doppelinsel Kapitel 02.1


    Datum: 08.10.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    ... überkletterten sie mehrere große dunkle Felsblöcke. Erst dann wurde sichtbar, was sie entdeckt hatten.
    
    Hier, hinter einer Kurve und einer birnenförmigen Bucht, unter einem herüberhängenden Vorsprung öffnete sich eine relativ große Höhle. Sie war wesentlich breiter als hoch, wohl zwanzig Schritte bereit, aber nur drei bis vier hoch, teilweise musste man sich bücken, wenn man hinein wollte. Ebenso bemerkenswert war, dass sie zum Teil unter Wasser stand. Dreiviertel war geflutet und durch so etwas wie einen breiten Graben mit dem Meer verbunden. Der Rest der von außen sichtbaren Höhle war trocken. Er bestand aus harten Felsen, die mit der Zeit abgeschliffen wurden, wenn die Flut auch den Rest der Höhle unter Wasser setzte.
    
    Auf dem ersten Blick fiel einem nur eins auf. Der Graben wurde von einer seltsamen Konstruktion unterbrochen. Die Männer hatten Bündel aus Buschwerk mit einander verwoben und sie so gestapelt, dass sie im Halbbogen über und in dem Graben lagen, wobei die Öffnung zum Höhleneingang zeigte. Dann hatten sie sie noch mit Felsen beschwert und somit eine durchlässige Barriere geschaffen, die nichts mehr durch ließ, was größer als zwei Finger in der dicke war.
    
    Doch zuerst gingen die Männer an der Konstruktion vorbei und betraten die Höhle, wobei jeder von ihnen ein Bündel Reisig bei sich trug, die sie unterwegs gesammelt hatten.
    
    Schon oft waren sie diesen Weg gegangen und gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit, die sie umso mehr umgab, je tiefer sie ...
    ... kamen.
    
    Die Höhle ging tiefer hinein als man von außen vermutet hätte und dabei stieg sie langsam an. Nur dreißig Schritte oder etwas mehr waren sie schon so hoch, dass das Wasser nicht mehr dort hin kam, selbst bei Flut nicht was man an dem vollkommen trockenen und rauen Boden erkennen konnte.
    
    Dann machte die Höhle einen leichten Bogen und endete in eine Art Raum der fast gar nicht mehr vom Tageslicht erreicht wurde. Nahezu stockdunkel war es hier, denn die fast schwarzen Wände verschluckten auch noch jeden Rest von Licht. Aber das machte den Dreien nichts aus. Sie ließen ihre Bündel fallen und begaben sich wieder zum Ausgang. Erst hier wurde einem dann klar, wofür die seltsame Konstruktion diente. Kam die Flut, stieg sie über die Reisigbündel hinweg und stand stundenlang so hoch darüber wie ein Mensch groß war. Dann sank das Wasser langsam wieder. Nun war dieser Vorgang an sich nichts besonderes, doch Meerestiere suchen immer Schutz und dort wo es dunkel ist, kann man nicht gesehen werden. Also kam so mancher Meeresbewohner auf die Idee, im Schutz der Höhle seinen Feinden zu entkommen. Das konnten sie normalerweise auch, doch sie hatten nicht mit den neuen Feind gerechnet, der etwas ersonnen hatte, um sie daran zu hindern, wieder ins Meer zu gelangen.
    
    War das Wasser unter die Höhe der Reisigbündel gesunken, waren sie gefangen und mussten auf die nächste Flut warten. Doch meistens waren die drei da, um sie daran zu hindern wieder ins Meer zu gelangen. Sie wurden von den ...
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