Die Waldfee
Datum: 13.10.2019,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Weltensegler
... niemand mehr da. Alle Mädchen sind verschwunden.
Wenn ich vorher so richtig froh war, so war ich nun ganz traurig. Dieses Gefühl, jemanden bei sich zu haben, brachte mich ganz schön durcheinander.
Da kommt wieder die Stimme: Nicht traurig sein. Du wirst bald eine Frau für dich finden. Wenn du dann ganz brav bleibst, sie nicht sofort ficken willst, sie nicht belügst oder sonst absichtlich weh tust, gebe ich unsere Susi frei. Ganz selten kommst es vor, dass eins von unseren Mädchen heiraten darf. Wenn es dazu kommt, bedenke bitte auch, dass alle unsere Mädchen, ganz behütet aufgewachsen sind. Hier gibt es keinen großen Streit. Bösartig ist hier niemand. Doch nun geh, Susi wird dich wieder führen. Wenn du morgen kommen möchtest, kannst du Susi und die anderen Mädchen nur zwischen 13 und 14.00 Uhr sehen.
Was soll ich nun davon halten? Frage ich mich. Das ist doch alles nicht wahr. So etwas kann es doch gar nicht geben.
Das ist die Wahrheit, flüstert da die Stimme. Überlege dir bis Morgen gut, ob du das halten kannst, was ich dir gesagt habe.
Da brauche ich nicht lange überlegen, antwortete ich. Ich möchte doch all das Gute was ich bekommen habe und noch bekommen werde, mit Zinsen zurückzahlen.
Nun, dann gehe und träume etwas Schönes. Wenn du Morgen kommst, gibt es kein zurück mehr. Wenn du danach dein Versprechen nicht hältst, wird Susi im selben Moment sehr krank und altert, innerhalb weniger Stunden auf 70 Jahre. Du wirst aber an sie gebunden bleiben. ...
... Ganz gleich wie es kommt.
Danke, sage ich da laut vor mich hin. In diesem Moment kommt auch schon das Mädchen, es muss ja Susi sein, nimmt mich an die Hand und führt mich wieder wohlbehalten zurück zum Bus.
Es wird wieder nichts gesprochen. Oft wollte ich sie etwas fragen, dann legte sie einen Finger auf meinen Mund und schüttelte mit dem Kopf.
Als wir bei den ersten Häusern ankommen, rechne ich schon damit, dass sie gleich wieder verschwunden sein wird.
Es passiert jedoch etwas ganz anderes: Sie nimmt mich in den Arm, drückt mich einmal ganz leicht und haucht mir einen Kuss auf die Wange.
Erst dann geht sie langsam zurück. Ich war so durcheinander, dass ich überhaupt mehr wusste, was los ist. Ich habe ihr nur nachgeschaut. Kurz bevor ich sie nicht mehr sehen konnte, winkt sie mir noch einmal zu. Dann war sie wieder verschwunden. Halb blind ging ich langsam zur Haltestelle. Vom Bus sah ich nur noch die Rücklichter. Was nun, eine Stunde warten, oder zu Fuß losgehen?
Ich entschließe mich zu Fuß zu gehen. Vielleicht wird mein Kopf dadurch ein wenig freier.
Entschlossen, marschiere ich los. Anfangs, habe ich nicht nach links oder rechts geschaut. Doch dann, sah ich wieder die Natur auf beiden Seiten der Straße. Wild, trotzdem schön, sah alles aus. Wer einmal bewusst darauf achtet, kann es mir sicher nachfühlen, wie beruhigend das wirkt.
Natürlich ging mir das, was ich gehört habe immer wieder durch den Kopf. Was ist davon Wahrheit, was bilde ich mir nur ...