Zwischen Lust und Liebe
Datum: 01.05.2018,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... den Waschbecken getroffen. Ich kann deutlich mehrere Stimmen unterscheiden, die sich angeregt unterhalten.
"Hast du gesehen, mit wem Bob da ist?"
"Die ist viel jünger als er."
"Aber ein echter Hingucker. Das hätte ich Bob nie zugetraut."
"Alle Männer schmachten hinter ihr her."
"Sie sieht verdammt gut aus und die Pants, die sie anhat, sind rattenscharf."
"Wie kommt ein Typ wie Bob zu so einer Frau?"
"Sie hat Tom und Werner abblitzen lassen. Sie hat mit ihnen gespielt und die Idioten haben das nicht gemerkt."
"Sie könnte jeden haben."
"Und ist ausgerechnet mit Bob zusammen", meint eine. "Das verstehe ich nicht."
Ich habe genug gehört. Ich habe sowieso fertig und betätige die Spülung. Als ich die Tür aufmache sehe ich fünf Frauen. Als sie realisieren, wer ich bin, fällt ihnen die Kinnlade herunter. Man könnte glauben, sie würden den Leibhaftigen sehen.
"Ich kann Euch sagen, warum ich mit Bob zusammen bin. Er ist ein wunderbarer Mann, rücksichtsvoll und loyal. Auf ihn kann ich immer zählen. Glaubt ihr etwa, Tom oder Werner stehen Euch bei, wenn Ihr Hilfe braucht? Sobald sie ein hübscheres Mädchen sehen, kehren sie Euch den Rücken. Die wollen Euch doch nur flachlegen", sage ich.
Mein Ton ist dabei energischer, als ich beabsichtige. Es ist mir aber wichtig klarzustellen, dass Bob ein liebevoller Mann ist.
"Aber Tom und Werner sind im Bett sicher um Welten besser", wirft eine ein.
"Ich habe keine Vergleichsmöglichkeiten. Darauf kann ...
... ich auch liebend gerne verzichten. Ich kann Euch aber versichern, besseren Sex als mit Bob kann man kaum haben. Er befriedigt mich voll und ganz", stelle ich klar. "Euer Problem ist, dass Ihr wie die Pavianweibchen nur auf die gesetzt habet, die am lautesten Brüllen und sich an den Eiern kratzen. Dass ein zurückhaltender Mann einer Frau unter Umständen viel mehr zu bieten hat, daran habt ihr einfach nicht gedacht."
"Du junges Ding glaubst uns Ratschläge geben zu können?", fährt mich eine von ihnen an.
"Ich will Euch keine Lebensweisheiten vermitteln. Von mir aus könnt Ihr auch dumm sterben", stelle ich klar. "Doch wenn Ihr über Bob herzieht, dann müsst ihr auch darauf gefasst sein, dass ich Euch widerspreche."
"Du hast die nötige Lebenserfahrung?", meint eine spöttisch.
"Ich habe genügend Männer kennengelernt, um zu wissen, dass es warmherzige und liebevolle Männer einerseits und Arschlöcher andererseits gibt. Auch ich bin auf den einen oder anderen Idioten hereingefallen. Heute weiß ich, dass es sich dabei nur um Blender handelt."
Die fünf Frauen schauen mich mit großen Augen an. Wirklich widersprechen können sie mir nicht. Doch Recht geben wollen sie mir auch nicht. Schließlich bin ich in ihren Augen viel zu jung, als dass ich mich besser auskenne, als sie.
Mir ist das aber egal. Ich wasche mir wortlos die Hände und mache mich auf den Weg zu Bob. Was ich über ihn gesagt habe, stimmt. Er ist ein ganz besonderer Mann und ich mag ihn. Ich mag ihn sogar ...