1. Zwischen Lust und Liebe


    Datum: 01.05.2018, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    ... versuche ich die Situation mit eine wenig Humor aufzulockern. Doch wirklich gelingen will mir das nicht. Auch wenn sich meine Stimmung durch ihren Anblick bereits aufgehellt hat. Sofie zu sehen ist für mich ein Lichtblick.
    
    "Schließ die Tür", befiehlt sie.
    
    Ich komme ihrer Anweisung nach und als ich mich umdrehe, sitzt sie bereits am Tisch. Sie wirft einen Blick auf die Bücher.
    
    "Du bist doch ein kluges Mädchen?", meint sie. "Sonst würdest du das alles hier nicht verstehen."
    
    "Was meinst du damit?"
    
    Ich bin komplett überrumpelt. Was soll die Frage, ob ich ein kluges Mädchen bin. Wie kommt sie darauf? Sofie scheint aufgebracht zu sein. Sie ist ernst. So kenne ich sie nicht.
    
    "Ihr beide seid doch nicht mehr zu retten!"
    
    "Wer?"
    
    "Du und Bob."
    
    "Wie kommst du darauf?"
    
    "Ihr habt Euch ineinander verliebt. Doch keiner will den ersten Schritt machen."
    
    Ich muss erst überlegen, was sie sagt. Kann es wirklich sein, dass sich Bob in mich verliebt hat?
    
    "Warum meldet er sich dann nicht?"
    
    "Weil er ein Mann ist", wirft Sofie ein. "Du könntest dich doch auch melden."
    
    "Ich?"
    
    "Warum nicht?"
    
    "Er hat mich für diese Woche gekauft. Da habe ich kein Recht, mich ihm aufzudrängen."
    
    "Mein Gott, seid ihr beide kompliziert. So wird das nie etwas. Einer von Euch muss den ersten Schritt machen."
    
    "Warum sagst du das nicht Bob."
    
    "Was glaubst du, was ich ihm seit Tagen predige?"
    
    "Aber er will nicht."
    
    "Er traut sich nicht! Das ist etwas völlig ...
    ... anderes."
    
    "Woher willst du wissen, dass wir uns ineinander verliebt haben?"
    
    "Das sieht man Euch doch beiden meilenweit an. Das hat man schon bei der Verabschiedung am Flughafen gesehen. Seitdem ist Bob unkonzentriert, er vergisst alles und ist nicht mehr er selbst", erzählt sie. "Wenn ich dich so anschaue, dann ergeht es dir nicht anderes."
    
    "Ich vermisse ihn", klage ich.
    
    "Dann geht zu ihm und sag ihm das!"
    
    "Ich kann doch nicht nach London fliegen und an seiner Haustür läuten?"
    
    "Warum nicht?"
    
    "Und wenn er nicht da ist."
    
    "Wo soll er denn sonst sein? Seit Tagen geht er kaum noch aus dem Haus."
    
    Ihm geht es, wie mir. Das ist einerseits tröstlich, andererseits aber auch ein Problem. Wenn er sich seit Tagen in seiner Wohnung einigelt, dann wird er nie den ersten Schritt machen.
    
    "Ich werde es mir überlegen", sage ich, um Sofie zu besänftigen.
    
    "Du wirst es dir nicht überlegen, du kommst jetzt mit!"
    
    "Jetzt?"
    
    "Warum nicht? Hast du Verpflichtungen?"
    
    "Nein."
    
    "Hast du einen anderen Kunden?"
    
    "Nein, ich arbeite nicht mehr in dem Bereich."
    
    "Seit Bob?"
    
    "Ja, seit meiner Rückkehr."
    
    "Wegen ihm?"
    
    "Ja, irgendwie schon."
    
    Sofie schaut mich entschlossen an. Sie hat die Initiative ergriffen und ist zu mir gekommen. Sie wird so schnell nicht lockerlassen. Soweit habe ich sie bereits kennengelernt.
    
    "Los, wir gehen", sagt sie. "Zieh dir etwas an."
    
    "Ich muss doch auch noch packen", werfe ich ein.
    
    "In London hast du einen ganzen Schrank voller ...