Aruula -Die Tiefen von Ma'bellar 03
Datum: 05.11.2019,
Kategorien:
Berühmtheiten
Autor: byAmberleFloyd
... nächtliche Windhauche durch leere Fenster und hohles Gestänge und erzeugten Gesänge wie von fremden Planeten. Während sie so dalag, durchzuckten sie plötzlich Gedankenbilder von Juefaan. Vermutlich weil ihr Verstand gerade der Meinung war, dass zu wenig geschah, dass ihre Aufmerksamkeit erforderte und sie deswegen durchaus Zeit fand, sich mit seinem Verlust zu beschäftigen.
Doch Aruula wollte sich noch nicht damit beschäftigen, einerlei was ihr Kopf versuchte ihr aufzudrängen. Sie presste ihre Lippen zu einem ernsten Strich zusammen und verbot sich über Juefaan nachzudenken. Vertrieb die Bilder von seinem zerfleischten Körper in einem Wurzelnest oder von seinem aufgespießten Blondschopf vor dem Lager eines Kannibalenstammes, die ihre Fantasie ihr vorgaukelte in Ermangelung der Kenntnis der Wahrheit.
Ein jähes, kratzendes Kribbeln auf ihrem Rücken half ihr beglückenderweise von jetzt auf gleich dabei ihren Geist zu leeren.
Eine ihrer Hände schnellte zu dem sanften Bogen zwischen Steiß und Schulterblättern und klaubte das, was dort krabbelte, auf.
Sie machte sich nicht die Mühe das Gefangene anzuschauen, sondern warf es geradewegs weit von sich in den Sand. Kaum als sie das getan hatte, entdeckte sie unwillkürlich einen winzigen, roten Punkt in dem bleigrauen Zwielicht von Ma'bellars Nacht.
Er bewegte sich hoch über dem Boden und kam langsam näher heran.
Een, doo, troo und schon ist da noch einer! Manna'Ganna ist mir gewogen!
Unter größter Behutsamkeit ...
... spähte Aruula über den Rand der Brunnenfassung. Allmählich schälte sich dieselbe ballartige Form aus dem Dunkel, die sie schon von dem zerschlagenen Erstling her kannte.
Der Nachfolger sank tiefer und kreiste um die halbierten Teile seines Artmodells. Durch das Leuchten der künstlichen roten Pupille vermochte sie zu erkennen, dass das Ding den Ort des Aufeinandertreffens ausforschte. Fünfmal drehte es sich im Rund, dann gewann es wieder an Höhe und flog in gewohnt gemächlicher Geschwindigkeit nach Nordwesten. Die Kriegerin schickte einen stillen Dank an die Mondgöttin, dass sie diese Nacht nicht zu finster gestaltete, und sprang aus ihrem Versteck um die Verfolgung der Kugel aufzunehmen, die sich als schwarzer Punkt am Himmel hervortat.
Natürlich rannte sie von Deckung zu Deckung, denn so närrisch war sie nicht, zu glauben, dass dieses Teknikk-Spielzeug sein Umfeld unbeaufsichtigt ließ.
Die geheime Hatz forderte ihr dennoch Einiges an Kalkül und Ausdauer ab, war es doch nicht immer leicht möglichst schnell geeignete Unterstände und Schlupfwinkel zu finden, um nicht aufgespürt zu werden und gleichzeitig diese unsägliche Kugel im Blick zu behalten.
Ein oder zwei Mal schien es auch so, dass Aruula meinte, sie verloren zu haben, doch der Glücksstern musste für sie besonders hell strahlen in jener Nachtstunde, denn nur Momente später, schimmerte die Eisenhaut der Kugel in Loonas Licht oder das rote Auge blinkte auf und wies ihr erneut den rechten Pfad.
Wie lange sie dem ...